Agnes guckt in den Spiegel und hört menschenverachtende Untergrundmusik

 

Jener, „Der“ Tag, an dem ich in den Spiegel sah, endete in keiner Katastrophe, bedeutete vielmehr Stärkung und einen symbolischen Neuanfang, wollte aber aufgrund anderer Umstände so gar nicht gefeiert werden. Das Leben nimmt halt manchmal einen Lauf, der sich nur mit Fäkalsprache angemessen beschreiben ließe. Ein einfaches „Scheiße“ reicht da nicht.

 

Habt Ihr auch manchmal das Gefühl, zu lieb, zu nett, zu duldsam zu sein? Und das dies oft nur noch einen weiteren Tritt in den Allerwertesten einbringt? Nein, ich will kein böser Mensch werden, aber ich will in manchen Situationen aufstehen können und sagen (oder schreiben): So nicht! Ich fange jetzt damit an.

Ich werde wohl dennoch auf ewig das bleiben, was manche als Gutmensch verlachen und verachten: Die, die immer darauf hofft, dass sich das Gute im Menschen zeigt, was konträr zu ihrem pessimistischen Blick auf den katastrophalen Zustand unserer Gesellschaft steht. Aber wenn ich so abwäge, bin ich froh, dass Traurigkeit und Hoffnungslosigkeit bei gleichzeitiger Lebensgier und Lust (auch das nur ein scheinbarer Widerspruch) in mir einen so großen Raum haben, dass die Verbitterung noch keinen Platz gefunden hat. Und ihr, der Verbitterung, werde ich auch nie nie niemals Zutritt zu meinem Herzen gewähren.

Das verspreche ich mir.

Was hilft?

Nun, Funny von Dannen hört „Menschenverachtende Untergrundmusik“. Hat durchaus was befreiendes. Wenn Ihr auch laut mitgrölen wollt, findet Ihr z.B. >>hier<< den Songtext.

 

 

 

Autor: Ines Udelnow

Portraitzeichnungen, Zeichnungen aus der Natur und Naturfotografie

17 thoughts

  1. Kurze Anmerkung: Der Text von mir zu Deinen neuesten Zeichnungen in der Bahn sollte eigentlich auf Deinen letzten Blogeintrag treffen, er landete aber nun hier. Naja, Liebe Grüsse

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  2. Wie immer : Deine Zeichnungen zeigen gekonnt, wie man Flüchtigkeit festhält. Vielen gelingt es nicht. Ich kenne sehr viele Leute, die allem Anschein nach zeichnen können. Aber es berührt mich nicht. Du berührst, das muss ich immer wieder konstatieren, wenn ich wieder etwas Neues von Dir sehe. Lieber Gruss

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  3. Liebe Agnes. ich glaube, dass der Tag der Tage in irgend einer Form mit dem großen Thema aus den Anfängen deiner Bloggerei hier zu tun hat – ich erinnere mich noch gut. Wie auch immer – bleib`wie Du bist, im Kern bist Du eine Aufrechte, was ich sehr schätze.

    Und – Du kannst super zeichnen :)

    Lieben Gruß, Reiner

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    1. Vielen Dank, Reiner. Wenn Du magst, gebe ich bei Gelegenheit … im Januar .. mal an Dich und zwei andere Leserinnen „der ersten Stunde“, mit denen ich mich mal per E-Mail ausgetauscht hatte, ein kurzes Update, per E-Mail und nicht über den Blog, da ich hier inzwischen viel verschwiegener bin, wie Du ja gemerkt hast.
      Liebe Grüße

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  4. Ach… es geht eben immer auf und ab.. und wenn man Glück hat mehr aufwärts. (bin auch im Moment mehr unten… meckere ständig, hadere mit meinem blöden Knie…)

    Ich wünsche Dir ein gemütliches Adventswochenende, LG, Petra

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  5. „Habt Ihr auch manchmal das Gefühl, zu lieb, zu nett, zu duldsam zu sein?“ – Selten, nie will ich nicht sagen. Ich habe es lernen müssen, mich durchzusetzen. Und da hilft einem die manische Seite der Bipolarität ein wenig.

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    1. Liebe Clara, soweit habe ich mich auch belesen, dass die manischen Phasen eine ganz andere Seite derselbe Persönlichkeit herauskehren können. Ich bin froh, dass Du mit beiden Seiten wohl im Laufe der Zeit gut zu leben gelernt hast. Das war ganz gewiss nicht ganz einfach.
      Ganz liebe Grüße und ein schönes Wochenende!

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      1. Beide Phasen waren nie so ganz stark ausgeprägt, wie sie hätten sein können laut Literatur. Aber ich nehme auch seit vielen vielen Jahren ein Medikament, nämlich Lithium

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