#INKTOBER2018 (10) und abc.etüden 41.42.18 – Schnurre Schnurre Spinnerädchen

 

Meine heutige Zeichnung zum  #inktober (Begriff FLOWING – FLIESSEND) habe ich wieder mit den abc.etüden verknüpft.

Die aktuellen Wörter der abc.etüde – Genuss, skrupulös und schneiden – sind eine Spende von Gerda Kazakou. Die Regeln dazu findet ihr bei Christiane, die diese wundervolle Blogaktion betreut. Lieben Dank dafür!

 

 

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Schnurre Schnurre Spinnerädchen

 

Wenn dieses dumme Gör endlich zu flennen aufhören würde, könnte ich endlich in Ruhe arbeiten und meinen Flow finden. Das ist ja nicht auszuhalten! Seit drei Stunden geht das schon so!

 

Aber eigentlich hat das Mädel allen Grund zu verzweifeln. Morgen früh landet sie entweder am Galgen oder im Bett dieses fetten goldgeilen Halunken und darf ihm als königliche Gemahlin und Gebärmaschine dienen.

 

Nein, ich muss an mich denken! Gut, dass ich ihr noch rechtzeitig das Messer wegnehmen konnte. Sie war drauf und dran, sich die Pulsadern aufzuschneiden. Aber ich habe meine eigenen Pläne mit ihr. Denn wenn die kleine dumme Gans diesem Taugenichts seinen ersten königlichen Sohn geschenkt hat, hat meine Stunde geschlagen. Das Kind gehört mir und ich habe endlich jemanden ganz allein für mich. Ich komme schließlich in ein Alter, wo ich jemanden brauche, der sich um mich kümmert.

 

Verdammt, mein Rücken! Die letzte Nacht hier am Spinnrad ist mir irgendwie ins Kreuz geschossen. Und die Nacht zuvor habe ich Zug bekommen!

 

Ob sich der König morgen wieder schon im Morgengrauen anschleicht? Gestern früh hatte er sich nicht einmal die Zeit genommen, sich vorher anzukleiden. Kommt, die Augen riesig groß. Speichel tropft vor Gier auf sein kurzes Nachthemdchen. Dann wühlt er mit seinen dreckigen Fingern in meinen akkurat gestapelten Goldspulen. Später lässt er jede einzelne wiegen, prüfen und in lange Listen eintragen. Und bewacht das Ganze skrupulös. Jedem Dieb wird die Hand abgehackt. Dabei hat der Fettwanst Gold genug, um bis ans Ende seiner Tage in allem Pomp zu leben. Aber statt sich endlich dem Genuss seines unverdienten Reichtums hinzugeben, giert er nach mehr und mehr und immer mehr. Pass auf, dass du dich nicht eines Tages noch daran verschluckst!

 

Ach, endlich! Das arme Ding ist eingeschlafen. Dann kann es ja losgehen:

 

„Schnurre schnurre Spinnerädchen …“

 

(299 Wörter)

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20181010_flowing-2BG

 

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Zu Gerda geht es HIER und zu Christiane DORT entlang.

Falls Ihr Euch fragt, was dieser #inktober sein soll, lest  >>HIER<<.

 

 

Autor: Ines Udelnow

Portraitzeichnungen, Zeichnungen aus der Natur und Naturfotografie

21 thoughts

    1. also, jetzt bin ich dann doch langsam dunkelrot vor verschämter Freude :-)
      Wann man mit genau dem, was einem selbst solche Freude macht, auch anderen ein Vergnügen bereiten kann, dann ist das wahres Glück (und mehr wert als alle Goldspulen)
      Einen wundervollen Tag auch Dir!

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    1. *lach*
      wiewohl das ja Rumpelstilzchens Sprache ist und nicht meine ;-) Meine Oma würde sich gewiss im Grabe umdrehen … Obwohl ich so etwas literarisch verpackt vielleicht auch in ihren Auge dürfte. …. *grübel*
      Liebe Grüße
      Agnes

      Gefällt 1 Person

  1. Cool, ich finde das echt großartig! Ich denke, du hast da wirklich ein Händchen für. Wie schön, dass du das Etüden-Schreiben angefangen hast, wenn ich das als Etüden-Hosterin mal anmerken darf! Und natürlich wie schön, dass es den #inktober gibt, der dich inspiriert!
    Liebe Grüße
    Christiane

    Gefällt 4 Personen

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