#INKTOBER2018 -Ferien

 

Halbzeit für beim #inktober2018. Fünfzehn #inktober-Beiträge dazu habe ich bereits veröffentlicht.

 

Meine Ideen sprudeln, ich habe wirklich Spaß an der Sache. Und der pädagogische Effekt scheint sich auch einzustellen: ich habe auf jeden Fall einiges an Tusche-Zeichnerischer-Erfahrung gesammelt und auch beim Bildaufbau dazugelernt.

 

Aber das Beste: ich habe jetzt auch einen besseren Zugang zum Schreiben gefunden (jedenfalls zum literarischen Schreiben: jetzt, für diesen Post, finden sich die Worte wieder mühsamer ein). Begonnen hatte mein Schreibfluss ja schon im September mit den abc.etüden und sich mit den märchenhaften Szenen fortgesetzt. Ich habe früher gern geschrieben und freue mich, dass ich das jetzt wieder leichter kann.

 

Die Kombination beidem – aus Zeichnung (Illustration) und aus Text – und insbesondere das Genre Phantastisches / Märchen – scheint genau meine Welt zu sein. Offensichtlich sehen viele von Euch das ähnlich, wenn ich Euren Likes und Kommentaren glaube ;-)).

 

Trotzdem lege ich jetzt eine Pause ein.

 

Zum einen hat das ganz praktische Gründe: In Berlin beginnen morgen die Herbstferien und ich werde gern und mit ganzer Seele Vollzeitmama sein.

 

Zum anderen:

Ich bin derart vom märchenhaften Thema hingerissen, dass ich am liebsten gar nichts anderes tun als Schreiben und Zeichnen würde. Ich habe zum jeweiligen Tagesbegriff des #inktober eine Assoziation. Es geht relativ schnell bis ich eine Idee davon habe, was ich zeichnen will. Während des Zeichnens entsteht die Geschichte in meinem Kopf. Eigentlich muss ich die Worte dann nur noch aufschreiben und kann oft nicht schnell genug tippen, wie die Gedanken sprudeln. Fast immer habe ich bis spät in den Abend an meinem Beitrag gesessen – je mehr Zeit ich zur Verfügung hatte, um so skrupulöser feilte ich an der Zeichnung und dem Perfektionismus wurde nur durch das Tagesende Einhalt geboten. Dann schlief ich oft in Gedanken an meine Märchenwelt ein, wachte in der Nacht darüber auf und erwachte morgens schon #inktober-Fieber. Ich war im Sog! Hätte ich nicht auch einen Alltag mit Terminen, hätte ich mich morgens gleich an den Schreibtisch geworfen, und dort ungewaschen und im Schlafkleid den ganzen Tag verbracht. Meine ohnehin psychisch bedingt wenigen Sozialkontakte schränkten sich im #inktober auf das Notwendigste ein – Zeitverlust kann ich mir nicht leisten! Was ist, wenn ich die Idee, die mir jetzt im Kopf herumspukt, nicht auch sofort umsetze? Wird sie mir davonflattern? Wird morgen vielleicht schon der ganze Schreibfluss versiegt sein?

Ich gehöre zum Typus „ganz oder gar nicht“. Wenn ich etwas tue, dann verschreibe ich mich dieser Sache am liebsten mit Haut und Haar. Doch es ist nicht gesund, ein gewisses Maß zu überschreiten. Für niemanden, aber ganz speziell nicht für mich, die ich ja vor allem auch das Nichtstun lernen muss. Neben den Therapien sind diese Momente des Leerlaufs ganz besonders wichtig. Das weiß ich schon allein aus meinem früheren Marathon-Training: viel hilft nicht immer viel; im Gegenteil. Wer seine Ruhepausen nicht einhält und zu viel trainiert, wird schwächer statt stärker.

Die letzten Tage gab ich mir viel zu wenig Zeit, meine Gedanken trudeln und strudeln zu lassen. Leerlauf? Pustekuchen! Aber ich will nicht wieder warten, bis mich mein Körper zwingt, jetzt mal wieder alle viere gerade zu lassen und ich im Bett liegen muss und gar nichts tun kann. Ich möchte keine Zwangspause, sondern selbst entscheiden, wann ich pausiere. Hans aus dem Märchen Von einem, der auszog, das Gruseln zu lernen, wollte wissen, wie es sich anfühlt, Angst zu haben. Ich möchte erfahren, wie süß das Nichtstun sein kann.

Oups, da bin ich dann doch wieder pathetisch geworden, aber gut, lasse ich diese Zeile mal so stehen.

 

Kurzum: das ist heute mein letzter Beitrag im Oktober. Auch wenn ich eigentlich total neugierig bin, werde ich auch darauf verzichten, zu häufig bei Euch vorbeizuschauen und statt dessen wieder offline in einem „echten Buch“ lesen. Auf dem SuB ganz oben: Nana Ekvtimishvili: Das Birnenfeld.

 

Im November komme ich dann nach Bloghausen zurück. Den #inktober werde ich regelwidrig – Regeln sind zum Brechen da – fortsetzen und mich von den Tagesthemen inspirieren lassen, aber mich zwingen, nur zwei oder drei dieser ausufernden #inktober-Themenbeiträge pro Woche zu verfassen. Aber ganz ehrlich: darauf freue ich mich schon riesig. In meiner Vorstellung verweben sich die einzelnen Sequenzen zu einem großen Ganzen. Ein roter Faden spinnt sich vom Rumpelstilzchen zu Aschenputtel und immer weiter und weiter. Wahrscheinlich werden mir die sechzehn offenen #inktober-Beiträge gar nicht dafür ausreichen und ich werde auch danach noch weiterschreiben. Wir werden ja sehen.

Habt Ihr auch so eine Ahnung, dass eine unserer Märchenheldinnen zu einer feministischen Vorkämpferin für die Gleichberechtigung der Geschlechter im Märchenland wird? Myriade hatte es ja als Idee in den Blog-Raum geworfen, die Befreiung der Märchenlandfrau zum Novemberthema zu machen. Ich bin dabei, in welchem Rahmen auch immer.

Ich gehe nicht davon aus, dass Ihr Euch bis Monatsende ohne meine Beiträge langweilen werdet. Aber falls Ihr doch Lust habt, die eine oder andere märchenhafte Szene nachzulesen, habe ich eine kleine Übersicht der bisherigen Beiträge aufgestellt. Auch für mich ganz nützlich, damit ich mir später beim Schreiben und Zeichnen nicht widerspreche.

 

Datum Begriff Märchen Link
1.10.2018 poisonous Schneewittchen KLICK
2.10.2018 tranquil Großmütterchen und Großväterchen, z.B. hier, bei Sneguroschka Snegurotschka KLICK
3.10.2018 roasted Hänsel und Gretel KLICK
4.10.2018 spell Brüderchen und Schwesterchen KLICK
5.10.2018 chicken
6.10.2018 drooling
7.10.2018 exhausted Stiefmutters halux valgus Schneewittchen KLICK
8.10.2018 star abc.etüde Das Märchen von der Bösen Königin Schneewittchen KLICK
9.10.2018 precious Der Liebste Die kluge Bauerntochter KLICK
10.10.2018 flowing abc.etüde Schnurre Schnurre Spinnerädchen Rumpelstilzchen KLICK
11.10.2018 cruel Der Fluch Schneewittchen KLICK
12.10.2018 whale abc.etüde Der alte Fischer auf dem Meer Der Fischer und seine Frau KLICK
13.10.2018 guarded Die Weissagung Die zertanzten Schuhe KLICK
14.10.2018 weak Aschenputtel und der Rabe Aschenputtel KLICK
15.10.2018 clock Das Rübchen Das Rübchen KLICK
16.10.2018 angular Die Königinmutter in spe Aschenputtel KLICK
17.10.2018 swollen Assessment Center für Märchenprinzen König Drosselbart KLICK

 

 

Abschließend ein paar Worte zum Beitragsbild:

Das stammt nicht von mir, sondern wurde mir dankenswerterweise von Andreas zur Verfügung gestellt. Am Mittwoch in der Ergotherapie/Offenes Atelier haben wir nicht jeder für sich gezeichnet, sondern alle mal über den Tellerrand geschaut und etwas zum Thema Herbst gebastelt. Während ich lernen durfte, wie es ist, nach der Stunde eben auch mal kein Ergebnis zu haben (mein Kastanienmännchen fiel immer wieder auseinander), hat Andreas ein ganz hübsches Männeken erschaffen, für mich fotografiert und den Bildhintergrund entfernt, so dass ich es mit seiner Erlaubnis hier zeigen kann. Ist doch ganz bezaubernd, oder?

 

20181017_Andreas
© Andreas

 

 

 

 

Genug der Worte, jetzt gehe ich in die Ferien (nachher gucke ich aber nochmal bei Dir, liebe Myriade, vorbei. Ich will doch schließlich wissen, welche Wendung Deine abc.etüde nimmt :-) )

 

Euch allein einen wundervollen restlichen Goldenen Oktober und Auf Wiederlesen im November.

 

 

Autor: Ines Udelnow

Portraitzeichnungen, Zeichnungen aus der Natur und Naturfotografie

17 thoughts

  1. Viel Ferienfreude Dir, liebe Agnes… auch wenn ich Dich und Deine Beiträge doch ein bisschen vermissen werde, kann ich gut verstehen, dass Kinder, ein gutes Buch und die Ferienzeit gemeinsam genießen jetzt an oberster Stelle stehen.
    So freue ich mich einfach für Dich und auf den November.😊 hab eine gute Zeit.

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  2. Liebe Agnes. Hab eine gute und erholsame Zeit. Man braucht auch Pausen. Das kenne ich auch. Wenn es im Büro zu stressig ist, muss ich mich dann oft privat bremsen. Daher bin ich jetzt gespannt wie mein NaNoWriMo laufen wird. Genieße die freie Zeit mit deinen Kindern. LG, Susanne

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  3. Ich war schon im Märchenlesefieber, und nun sehe ich: erst mal Pause. aber es wird schon richtig für dich sein, deine Argumente überzeugen mich. Und so will ich mich gedulden, denn ich bin sicher: da kommt noch viel nach! Hab schöne Ferien!

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  4. Ich werde dich samt Märchenlandfiguren auch vermissen, aber der November kommt bestimmt und viele viele Schreibmöglichkeiten. Meine Frau Göttlich, wäre auch eine nette Figur für ein modernes Märchenland :) Eine schöne, intensive Zeit mit deinen Kindern wünsche ich dir und schicke herzliche Grüße

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