Eisiger Wind pfeift uns um die Ohren. Dazu, im Takt der Wellen, klirrt das Eis.
Wir blicken auf das Wasser und sind gebannt. Fasziniert beobachten wir, wie sich die Sonne in purpurnem Gewand zur Nachtruhe begibt.
Nun heißt es, nicht mehr zu trödeln. Laut Karte sind es nur wenige Kilometer durch den Wald bis zu unserer Pension und wir könnten auch noch eine Abkürzung nehmen. Das ist doch locker zu schaffen.
Doch die Beschilderung lässt zu wünschen, der Weg ist nicht gerade, sondern vielfach verzweigt.
Es wird dunkler.
Das Handy der einen hat schon den Geist aufgegeben. Das Telefon der anderen findet kein Netz. GPS-tracking funktioniert nur, wenn auch die dazugehörigen Karten geladen werden können.
Wir kichern. Gehört das nicht zur Familientradition? Nur einen kurzen Spaziergang machen wollen und statt dessen einen Gewaltmarsch über Stock und Stein?
Wir sehen nicht mehr, wohin wir treten. Schwarz wie die Nacht der Boden. Die eine ist bärenhungrig und fürchtet, das Abendessen zu verpassen. Die andere kämpft mit Bandscheiben, Knochen und Gelenken. Falsch zu treten wäre fatal.
Der Weg scheint weiter endlos.
Aber wir bleiben guter Dinge. Mutter und Tochter neigen eben nicht zur Hysterie. Wir sind doch nicht in der Taiga! Hierzulande kann man sich niemals völlig verlaufen, so dicht besiedelt wie das Land ist. Wir sind uns einig: In unserem Rücken sollte der See liegen. Wenn wir also immer nur geradeaus laufen, müssen wir doch früher oder später auf die Straße stoßen, von der aus wir nach Hause finden können. Und was werden wir morgen lachen, wenn wir uns uns blinde Hühner im Wald zurückdenken werden! Selbst jetzt kichern wir noch, doch nicht mehr ganz so fröhlich-munter.
Endlich! Da, in der Ferne! Ein Rauschen. Der Wind? Nein, Scheinwerfer! Die heiß ersehnte Straße!
Das ist schon eine neue Qualität. Normalerweise ärgere ich mich mächtig, sobald ich bei einem Waldspaziergang auf eine Straße stoße und nehme weite Umwege in Kauf, um solche Wege zu vermeiden. Doch jetzt jubele ich und hüpfe vor Freude. Manchmal muss man eben die Perspektive wechseln, um auch lästige Dinge schätzen zu können.
Wowy! Was für schöne Bilder!
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Ich danke Dir! Liebe Grüße
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Wunderschöne Winterbilder – aber unbedingt muss ich sie nicht unmittelbar vor der Tür haben. – Ich schaffe das mühelos, mich schon nach 50 m im Wald zu verlaufen :-)
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Im Wald ist mein Orientierungssinn viel besser in der Stadt, allerdings hilft das nicht viel, wenn die auf der Karte verzeichneten Wanderwege so gar nicht existieren.
… die letzten Tage fand ich die Kälte ja noch ganz amüsant, heute aber tränen mir die Augen und ich laufe draußen blind vor Frost herum.
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Da muss ich doch gleich mal raus gehen – auf dem Balkon tränt bei mir noch nichts.
Im Wald soll man sich ja nach der Bemoosung der Bäume richten können – oder nach der Sonne, wenn sie scheint. Nach Sonne kann ich auch!
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Meiner Erfahrung nach, ist die Bemoosung der Bäume leider nicht zuverlässig und die Sonne macht ja manchmal Pause :-)
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Sage ich doch – und dann steht KleinClara heulend im Wald und weiß nicht, wie sie wieder rauskommt – passiert allerdings selten.
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Viel spannende Freude draußen. Ich muss jetzt auch wieder los …
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Gleich bei mir ist ein kleiner See in einem schönen Park. Vielleicht wollen meine Beine dorthin laufen.
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Wow
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:-) Danke :-)
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Tolle Fotos, machen wirklich Lust, dort herumzulaufen. Wie gut, dass ihr heil „heimgekommen“ seid! ;-)
Liebe Grüße
Christiane
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Ich danke Dir und liebe Grüße auch an Dich!
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Kenne ich :)
Angekommen bin ich noch immer, hat nur schon mal länger gedauert :) Für so Aktionen nehme ich meist meinen Wander-Navi mit, dann bin ich unabhängig vom Handy-Netz. Die Akkus halten auch ewig, im Vergleich zum Smartphon.
Lieben Gruß Dir.
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Ja, für größere Touren ist so etwas auf jeden Fall empfehlenswert, ich informiere mich mal, was so was in der Anschaffung kostet.
Liebe Grüße auch für Dich!
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Ich habe mir damals das Dakota 20 von Garmin zugelegt. Ein kleines Teil, das wie ein Ei in der Hand verschwindet … mittlerweile gibt es einen Nachfolger, schaue mal HIER. Karten muss man nicht kaufen, da gibt es genügend Open-Source-Ware, ich habe aus den Niederlanden eine Radwanderkarte drauf. Preislich bewegen sich die Dinger deutlich unter 200 €, mit größerem Display und vielen Funktionen wird es dann richtig teuer. Mir reicht das Ei, passen sowohl Batterien als auch Akkus rein, die halten ewig im Vergleich zum Phon.
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interessant, die Dinger sind dann offensichtlich eine Anschaffung fürs Leben :-) … danke dafür. Ich schaue mal.
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Ich gehe damit wandern und radfahren. Geht prima, seit ein paar Jahren schon. Bist mit GPS unabhängig vom Handynetz, kannst die Wege am Schirm daheim anschauen oder in`s Netz stellen. Schaue mal HIER, da habe ich einige wenige Wege hochgeladen, die ich gefahren bin.
Karten gibt es unter anderen HIER.
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Frisch und stimmungsvoll…
Liebe Morgengrüße vom Lu
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Lieben Dank und liebe Grüße auch an Dich!
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Dankeschön *freu*
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😂 kommt Miss ein wenig bekannt vor…
…wie der Satz am Anfang: wir gehen eine kleine Runde, die sich am Ende im wegewirrwarr zu einem langstreckenlauf ausbaut 😃
Wunderschöne Impressionen hat du uns da mit gebracht.
…mit blauen 🐘 Grüßen
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Ganz lieben Dank und Grüße auch an Dich
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Das hast Du aber schön aufgearbeitet, den Plauer See und den weißen Dreckspatz.
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Ganz lieben Dank :-)
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ein tolles Foto…bei uns ist es immer noch total eisig
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Ganz lieben Dank! Auch in Berlin ist es frostig, aber für strahlend blauen Himmel nehme ich das gern in Kauf :-)
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