Widersetzen wir uns!

 

Wir fordern einen radikalen Kurswechsel in der Wohnungs- und Mietenpolitik!

Quelle: http://mietenwahnsinn.info

Nach Stand von Freitag, 13.4.2018, 18:30 Uhr unterstützen bisher insgesamt 241 Gruppen, Initiativen, Vereine, Verbände, Einrichtungen usw. diesen Aufruf des Berliner Bündnisses „Gemeinsam gegen Verdrängung und #Mietenwahnsinn“.

Ich selbst möchte mich dem ebenfalls ganzen Herzens anschließen. Ja, Wohnen ist ein Menschenrecht und darf nicht den Prinzipien von Profitmaximierung und Rendite unterworfen werden!

 

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Im Rahmen Herrn Zeilenendes 12-Monate-Fotoprojektes habe ich ja bereits ein Jahr lang das Wachstum der Groth-Baustelle am Mauerpark dokumentiert und konnte nichts finden, was meine (milde ausgedrückt) Skepsis gegenüber diesem Großprojekt abschwächen konnte. Im Gegenteil – so frei und offen, wie hier für Wohnraum als renditebringende Kapitalanlage geworben wird, ist abstoßend und die Zahl der entstandenen Sozialwohnungen in Relation zum Umfang des Gesamtprojektes einfach nur lausig. Die Preise der angeblichen Studentenappartments sind offener Mietwucher und die Gruppe derjenigen, die sich eine der freien Mietwohnungen oder gar Eigentumswohnungen werden leisten könnten, dürfte überschaubar klein sein. Neue Bilder der Baustelle und noch ein paar Worte mehr folgen in einem eigenen Blogartikel, der noch folgen wird.

 

Nun weiß ich ja, dass die meisten meiner LeserInnen nicht in Berlin ansässig sind und damit mit dem Demonstrationsaufruf nichts werden anfangen können. Aber schaut doch mal, ob ihr Euch nicht vielleicht einer der bundesweiten Aktionen anschließen wollt und könnt. Ihr denkt, das bringt sowieso nichts? Dann möchte ich ADDI aus der Kopenhagener Straße 46 zitieren:

„Wer nun meint, dass solche Unmutsbekundungen gegen ein bestehendes System eh nix bringen, der sei von einem alten Ost-Berliner an den Herbst 1989 erinnert, als Hundertausende Ossi´s erkannten, dass SIE das Volk sind und so eine “unbezwingbare” Mauer zu Fall brachten !“

 Quelle: “GEHT AUF DIE STRASSE, BEVOR SIE EUCH AUF DIE STRASSE SETZEN !”…, https://kopenhagener.wordpress.com/2018/04/12/geht-auf-die-strasse-bevor-sie-euch-auf-die-strasse-setzen/

 

Habe ich Euch eigentlich schon auf seinen Blog aufmerksam gemacht? Hier dokumentieren seine Familie und er ihren Kampf David gegen Goliath – Mieter gegen profithungrigen, skrupellosen und mit allen Wassern gewaschenen Investoren. Von der seinerzeit gut funktionierenden und solidarischen Hausgemeinschaft (kann ich bezeugen; ich bekenne, selbst einige Zeit in jenem Haus gelebt zu haben), wurden über Monate nach und nach alle MieterInnen mürbe gemacht und aus dem Haus gedrängt, in dem nun schicke, teure Eigentumswohnungen entstanden sind. Da half auch nicht, dass das Haus im Milieuschutzgebiet liegt, das solches eigentlich verhindern sollte. Aber lest das doch am besten selbst nach (>> HIER ENTLANG <<) oder seht Euch einen Teil der entstehenden Langzeitdoku über die Veränderungen im Prenzlauer Berg seit 2009 an.

 


<p><a href=“https://vimeo.com/123643050″>Wir sind noch da … Kopenhagener Str. Ep. 2</a> from <a href=“https://vimeo.com/user33114347″>wirsindnochda</a&gt; on <a href=“https://vimeo.com“>Vimeo</a&gt;.</p>

 

http://www.wirsindnochda.tv/

 

Falls Ihr für das Filmprojekt spenden wollt und könnt, dann bitte >> HIER << entlang.

 

Genug meiner Vorrede.

Hier nun teile ich den Bündnisaufruf:

 

Aufruf

WIDERSETZEN – Gemeinsam gegen Verdrängung und Mietenwahnsinn

In Berlin werden Menschen durch steigende Mieten verdrängt. Mietwohnungen werden in Eigentum umgewandelt. Nachbarschaften werden zerstört. Soziale Einrichtungen und Gewerbetreibende finden keine bezahlbaren Räume mehr. Die Obdachlosigkeit wächst. Rassismus und Diskriminierung erschweren zusätzlich die Wohnungssuche. Selbst am Stadtrand gibt es kaum noch bezahlbaren Wohnraum. 74% sehen in den hohen Wohnkosten eine Gefahr, die Wohnung zu verlieren oder zu verarmen.* Fast die Hälfte der Berliner Mieter*innen befürchtet, sich in den nächsten 2 Jahren die Wohnung nicht mehr leisten zu können.**

Diese Misere hat System!

In dieser Gesellschaft wird mit Wohnungen und dem öffentlichen Raum Geld gemacht. Wohnungen werden wie Waren gehandelt, die den Profit steigern sollen. Immer mehr Einkommen geht für die Miete drauf. Mieter*innen konkurrieren um sogenannten günstigen Wohnraum oder Sozialwohnungen, die Mangelware geworden sind. Aber menschenwürdiges Wohnen ist ein Grundbedürfnis und Menschenrecht. Deshalb muss das Prinzip „Profit vor Menschen“ abgeschafft werden.

Für eine solidarische Stadt,

  • die kein Geschäftsmodell ist, sondern Lebensraum für Alle – unabhängig z.B. von Herkunft, Sprache, Alter, Behinderung oder Einkommen,
  • in der die Häuser fürs Wohnen und nicht für den Profit gebaut werden,
  • in der Menschen nicht mehr in Notunterkünften und Heimen leben müssen,
  • und in der Wohnraum Allgemeingut wird.

Wir fordern einen radikalen Kurswechsel in der Wohnungs- und Mietenpolitik!

Widersetzen wir uns!

Für diese Stadt wollen wir gemeinsam kämpfen! Seite an Seite, solidarisch – schon betroffen oder nicht. Immer mehr Menschen wehren sich selbstorganisiert in Hausgemeinschaften, Initiativen, vor Gericht oder auf Demonstrationen. Sehr oft mit Erfolg: Widerstand lohnt sich!

Kommt zur DEMONSTRATION AM SAMSTAG 14. APRIL UM 14 UHR AM POTSDAMER PLATZ
Setzt euch in euren Kiezen zusammen zu den berlinweiten AKTIONSTAGEN VOM 4. BIS ZUM 14. APRIL 2018.

Quelle: Caritas-Studie Januar 2018
** Quelle: Forsa-Umfrage März 2017

 

Quelle:

Aufruf des Berliner Bündnisses „Gemeinsam gegen Verdrängung und #Mietenwahnsinn, zitiert bei

http://mietenwahnsinn.info

 

Autor: Ines Udelnow

Portraitzeichnungen, Zeichnungen aus der Natur und Naturfotografie

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