Nun also verwahre ich das Familienarchiv bei mir.
Zwei Nachmittage hebe ich gepackt. Nun sind es vier große Umzugskartons und viele kleinere Kisten. Unmengen an Briefen und Fotografien, Dokumenten und Aufzeichnungen.
Mein Historikerinnenherz hüpft vor Freude. Entdeckerinnenlust und Neugierde treiben den Puls an.
Gleichzeitig spüre ich Gewicht, Last, Verantwortung. Der Rucksack des Lebens auf meinen Schultern, er ist schwerer geworden.
Drei Generationen vor mir haben fast jeden Brief aufbewahrt. Rechne ich mich dazu, so sind wir vier. Briefe in Ordnern, in Kartons. Postkarten. Es gibt dicke Fotoalben, sorgfältig beschriftet, und Kisten mit ungezählten losen Fotografien. Geburtsurkunden, Sterbeurkunden. Persönliche Aufzeichnungen, Babyalben, ganze Familienchroniken und Erinnerungen. Lose Zettel, Notizen.
Auch hier werde ich lernen müssen loszulassen. Ich kann nicht alles behalten, werde sortieren müssen und entscheiden, was für die kommenden Generationen noch Bedeutung hat. Nein, nicht heute und nicht morgen. Auch nicht in diesem Frühjahr. Aber das Leben ist endlich und macht uns manchmal dicke Striche durch den Lebensplan. Ich will hoffen, mir bleibt genug Zeit.
So eine wichtige Aufgabe will gut durchdacht sein.
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In der Tat, da hast Du recht. Ich lasse es auch noch eine Weile liegen, bis dahin werden sich Gedanken und Ideen festigen. Derzeit müssen und wollen ohnehin andere Dinge Vorrang haben.
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Das ist wirklich keine leichte Aufgabe, aber dennoch schön 😀
Solidarische Grüße einer weiteren Historikerin 😉
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Au fein :-) du bist auch eine Historikerin. Freut mich :-)
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;-) :-D
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Ein Schatz! Du könntest einen Roman darüber schreiben …
Viele Grüße!
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Da steckt durchaus auch Romanstoff drin, der so oder anders, vermute ich, in fast jeder Familie steckt. Ob daraus in unserem Falle tatsächlich mal ein ganzer Roman wird? Ich will es nicht ausschließen.
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Unglaublich! Was fuer eine Ebergieleistung!
Aber was ist denn der Grund gewesen, ueber so lange Zeit all dieses zu sammeln? Was treibt Euch an? Ich frage, um z verstehen, Liebe Grüße
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Ja, lieber Jürgen, Du stellst durchaus eine wichtige Frage. Die Gründe sind vielschichtig, denke ich, biografisch und psychologisch. Dem versuche ich demnächst mal einen Beitrag zu widmen.
Herzliche Grüße zu Dir!
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wünschte, bei mir würde es irgenetwas aufgehobenes geben…2,3 kinderbilder…
lg wolfgang
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Sei vorsichtig. Ich weiß aus eigener Erfahrung um die Gewalt und die Fallstricke rund um alten Bildern und Schriften.
Lieben Gruß dir.
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Vielen lieben Dank, Reiner! Ja, Du hast recht, diese Dinge können uns ziemlich gefangen nehmen. Es wird ein Drahtseilakt.
Herzliche Grüße
Agnes
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Richtig versinken und fast untergehen kann man in solchen Dingen und hoffentlich wieder unbeschadet herauskommen …
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unbeschadet, ja, Du sagst es …
man weiß ja nicht, was man über den einen oder die andere erfährt, was man lieber doch nicht wissen wollte. Und was man daraus dann über sich selbst lernt …
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