Unschwer zu erkennen: mein Haushalt ist Känguru-infiziert; und das schon seit Jahren und nicht erst, seit der am Donnerstag erscheinende Kinofilm in vieler Munde ist.
Auf den ersten Blick mag es wohl ungewöhnlich scheinen, wenn eine Mutter ihrem Kind auf den Weg gibt: Sei ungehorsam.
Aber – eine der wichtigsten Fähigkeiten, zu der wir junge Menschen befähigen müssen, – und die wir ihnen auch vorleben müssen – : Selbst zu denken, statt mit der Herde mitzulaufen. Zu hinterfragen, mitzudenken und gegebenenfalls zu widersprechen.
… Oder wie wäre es, jene, die uns Märchen von alternativlosen Sachzwängen erzählen, einfach auszulachen?
„Warum wird uns pausenlos von Terror, Krisen, Katastrophen, ja von der Apokalypse und den daraus resultierenden Sachzwängen und Alternativlosigkeiten erzählt? Ich sage euch, warum: Furcht gebietet Gehorsam! Wir werden beherrscht durch unsere Ängste. Das Verlachen aber zerbricht die Angst! Es befreit. Es ist eine Selbstermächtigung! (…)
Darum geht zu allen Völkern und bringt alle Menschen zum Lachen. Lehrt sie, nichts zu befolgen, was sie sich nicht selbst geboten haben. … macht euch eure eigenen Gedanken!“
Zitat nach einer Rede des Kängurus in: Marc-Uwe Kling. Die Känguru-Offenbarung, Hervorhebung durch I.U.
Ich habe noch nie etwas von den Marc-Uwe-Kling gehört oder gelesen. Der Film weckte mein Interesse und ich dachte: „Sieh einmal an, der eine hat ein Känguru, die andere einen Misi-Frosch. Was es nicht alles gibt!“ Wobei ich die beiden natürlich nicht vergleichen will. Kann ich auch gar nicht, weil ich nur den Misi kenne. Aber der ist ja auch eines Tages bei Frau Holle eingezogen. Ich werde mir demnächst mal ein Känguru-Buch besorgen. 😂
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Mein Rat: wirklich lieber das Buch bzw. Hörbuch (es ist ein Genuss, wie der Autor seine Bücher vorliest).
Der Film, naja, ist ok, ganz hübsch, nett, ja, auch witzig, aber eher doch klamaukige Unterhaltung undkommt an die Bücher nicht ansatzweise heran; es fehlt mir ein wenig das bissige, ironische, politische.
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Ja, das Buch steht auf meiner Liste! Danke für den Tipp!
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Habe mir erst gestern den Trailer angesehen. Irgendwie danach auch das Hörbuch. Aber ich kann leider nichts damit anfangen. Ich finde es auch nicht wirklich witzig. Vielleicht habe ich ja im Moment einfach keinen Zugang dazu.
Es gibt so viele Bücher, in denen die Kinder zum selber denken angeregt werden.
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Ach, wäre schlimm, wenn allen alles gefallen würde, eine eigene Meinung gehört ja zum Selberdenken dazu ;-)
Schöne Grüße
Ines
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Definitiv habe ich meine Kinder zum Selber-Denken erzogen – in der DDR war das ja absolut notwendig. Doch wie ich diesen Staat hier einschätze, ist es eben so wichtig.
Da ich ja seit Jahren wegen meiner Ohren kein Radio höre, sagt mir das alles nichts mit dem Känguru. Aber gleich habe ich in der Onleihe nachgesehen und 4 Bücher vorbestellt (Datei zum Lesen auf dem Tolino). Manche sind bis Juni ausgebucht.
Danke und Gute Nacht.
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Ja, das hast Du gut gemacht. Sowohl das Buchbestellen wie auch das Erziehen zum Selberdenken.
Zu viele scheinen das wohl leider versäumt zu haben, wie gewisse Wahlergebnisse vermuten lassen.
Gute Nacht auch Dir
Liebe Grüße
Ines
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Wenn die Eltern in einer gewissen Weise schon „dumm“ sind, was willst du dann in der nächsten Generation erwarten?
Die Nächstenliebe und die Liebe zu Menschen aus anderen Ländern, denen es sehr, sehr schlecht geht, ist in diesem reichen Land sehr wenig ausgeprägt.
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Was man kann und soll und muss, ist zum Hinterfragen zu erziehen und zur Selbstverantwortung
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Ja, ganz genau, das ist es, was dahintersteht. Oder nach Kant: Habe den Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen.
Ich weiß nicht, ob Du die Bücher bzw. Hörbücher von Marc-Uwe Kling kennst. Es handelt sich um politische Satire, in der nunmal entsprechend zugespitz werden darf. Hauptcharakter sind der ich-Erzähler (ein eher schluffiger „Kleinkünstler“) und ein ambivalentes kommunistisches und gleichzeitig hedonistisches aufmüpfiges Känguru.
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Nein, kenne ich nicht. Ich habe mich gerade schlau gemacht. Bei der Gelegenheit habe ich auch erfahren, was der Fritz ist. Hedonistisch und aufmüpfig klingt mir sehr sympathisch, das bin ich auch ;)
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Viel Spaß beim Kennenlernen und Entdecken. Ich finde es ein bisschen schade, dass der Autor seine Zeit gerade mit Drehbüchern und Filmen verbringt, statt neue Bücher zu schreiben. Aber der Erfolg sei ihm gegönnt :-)
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Das Känguru höre ich oft, schon vor Jahren bei Fritz.
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Seit Fritz kenne ich es allerdings noch nicht, da bist Du mir voraus. Ich habe es erst empfohlen bekommen, als das dritte Buch draußen war :-)
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Ja auch ich bin ein absoluter Känguru-Fan und hab so meine Zweifel, ob ich den Film anschaue. Großartig finde ich übrigens neben den Büchern auch die Lieder. Die CD „Viel Schönes dabei“ läuft bei mir rauf und runter.
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Lieben Dank für Deinen Kommentar.
Den Film wollen wir wohl gucken und ich habe vorab schonmal die Messlatte heruntergesetzt – ein Film kann ja gar nicht die Qualität wie die Hör(Bücher) haben – , um nicht enttäuscht zu sein.
Die Lieder finde ich etwas schwierig. Einige gefallen mir, ja, aber bei manchen klingeln meine Ohren, in denen da einiges ein bisschen schräg klingt. Dafür kenne ich die Hörbücher stellenweise fast auswendig :-)
Liebe Grüße
Ines
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Man kann Kinder nicht „zum Ungehorsam erziehen“, das ist ein Widerspruch in sich selbst. „sei ungehorsam“ – double bind, eine üble Falle. So erzogene Kinder haben überhaupt keine Chance, ungehorsam zu werden, denn was immer sie tun, sie gehorchen einem Gebot. Der Erwachsene muss sich schon als Autorität darstellen, damit das Kind lernen kann, sich gegen Autoritäten zu wehren.
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Ja, ganz genau :-), ein Widerspruch in sich.
Denn die „richtige“ Antwort auf die Aufforderung, ungehorsam zu sein, lautet ja auch „Nein!“, wie es das Känguru gerade in roten Lettern an die Wand gemalt hat.
Liebe Grüße
Ines
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Originell. Aber mein Weg ist ein anderer.
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