Im Berliner Bezirk Wedding, im Humboldthain, gibt es Greifvogelnachwuchs. Mindestens drei Jungvögel sitzen oben in den Bäumen, kreischen und flattern mal von einem zum anderen Ast. Wer den Kopf in den Nacken legt und mit den Augen den Rufen folgt, hat gute Chancen, wenistens einen dieser eindrucksvollen Vögel zu entdecken.
Nachdem ich im Frühjahr gesehen hatte, dass das große Nest im Park zur Brut hergerichtet wird, hatte ich hier immer mal wieder vorbeigeschaut. Allerdings waren die Bäume bald dickt belaubt, so dass das Nest immer weniger sichtbar wurde – sicherlich im Interesse der Bewohner.
Zugegeben ist meine Kenntnis in der Vogelwelt noch sehr ausbaufähig. Irrigerweise hatte ich anhand der ersten Fotografien der Altvögel, die mir im April gelangen, angenommen, es wären Mäusebussarde, die hier brüten. Jetzt, nachdem ich die Jungvögel gesehen, gehört und fotografiert habe, bin ich da arg ins Zweifeln gekommen und denke nun, dass es sich hier um Habichte*** handelt: die „Tropfenzeichnung“ auf dem Bauch der Jungvögel, der rotbraune Rücken, der mit breiten Streifen gebänderte Schwanz entsprechen der Beschreibung für das Federkleid der Junghabichte, das sie bis zur ersten Mauser tragen. Falls Ihr da mehr Erfahrung habt und Korrekturen für habt – ich weiß, einige meiner Leser*innen sind auf diesem Felde weitaus besser bewandert als ich -, bin ich aufgeschlossen und erfreut.
***Nachtrag: es handelt sich zweifelsfrei um Habichte.
Die hier gezeigten Bilder stammen vom gestrigen Vormittag, als ich das Glück hatte, den jungen Vögeln entsprechend foto-nahe zu kommen. Heute morgen machte ich eine Parklaufrunde ohne Fotoapparat und entdeckte einen jungen Habicht auf einem Baum, der von einer Amsel beschimpft wurde. Sie zeterte und zeterte, flatterte um ihn herum, flog direkt auf ihn zu. Der Habicht versuchte sich in stoischer Gelassenheit. Erst nach einer Weile setzte er an, der Amsel nachzusetzen, war aber zu wenig erfahren und plumpste unverrichteter Dinge wieder auf dem nächsten Ast und die Amsel schimpfte – im Chor mit ihren Artgenossinnen – weiter.
Es wird wohl noch ein weiterer Habicht-Beitrag folgen, wenn ich die heute Nachmittag entstandenen Bilder ausgewertet und eventuell noch ein paar neue Aufnahmen in den Kasten bekommen habe.
Ja, es sind Habichte und keine Bussarde, und da sie Vögel jagen, zetern die natürlich, wenn sie einen sehen. Der Sperber sieht gleich aus, ist aber kleiner, hatte mehrmals einen in meinem Garten.
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Ganz lieben Dank für den Kommentar und die Bestätigung. Toll, dass Du so imposanten Besuch in Deinem Garten hast.
Schöne Grüße
Ines
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Da sind dir tolle Fotos gelungen. Wunderbar! Laut meiner NABU-App sollte das ein Habicht sein. Ich hätte auch erst auf einen Bussard getippt.
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Lieben Dank, Susanne. Die unterschiedlichen Greifvögel auseinanderzuhalten ist halt eine Übungssache. Ich taste mich ganz ganz langsam heran.
Heute früh habe ich ganz kurz mal einen Blick auf die Elterntiere erhaschen können, aber keine weiteren Merkmale außer „großer Vogel“ erkennen können – das ging einfach zu schnell.
Liebe Grüße
Ines
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Liebe Ines, es ist schön, solche beeindruckenden Tiere beobachten zu dürfen. Wir haben hier einige Turmfalken, die auch jedes Jahr brüten. Zum Jagen fliegen sie meist runter an die Elbe.
Liebe Grüße, Susanne
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Ein Turmfalke hat mal bei mir im Hinterhof eine Taube verzehrt, das sah etwas gruselig aus… ;-)
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Das glaube ich… In meiner Heimat lagen hinter der Kirche immer die Überreste der verputzten Tauben. Brrr…
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Unglaublich! Um mir das alles anzusehen und zu lesen, brauche ich noch Zeit.
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Dein Interesse freut mich, danke! Weitere Habicht-Bilder folgen bestimmt. Heute früh habe ich einiges interessantes beobachten können.
Schöne Grüße
Ines
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Danke. Das ist sicher alles spannend. Allerdings: Die Amseln sind mir auch lieb.
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