Mittwochsportrait. Pastellkreidebunt

Das heutige Portrait entstand im Format A5 auf unbeschriebenem Papier, das ich aus alten nur auf den ersten Seiten beschrifteten Heften meines Opas (zumeist Unterrichtsvorbereitungen aus seiner Zeit als Lehrer) herausgetrennt hatte. Ich hatte sie im Familienarchiv gefunden, das ich ja nun langsam sichten, sortieren und teils auch digitalisieren will. Warum mein Opa gerade diese Hefte aufbewahrt hatte? Vielleicht wirklich, weil noch so viele Seiten frei waren und somit noch verwendet werden konnten. Papier war ja nicht zu jeder Zeit so leicht und kostengünstig zu beschaffen, wie wir es heute gewöhnt sind. So bin ich mir ziemlich sicher, dass es meinen Opa, der selbst gern zeichnete, sehr gefreut hätte, dass ich seine Hefte nun nach und nach einer künstlerischen Verwendung zuführe.

Zunächst begann ich in dünnen Linien mit Bleistift, dann nahm ich Kohle aus der Schublade, später bekam ich Lust, Farbe hinzuzufügen und setzte auch Pastellkreide ein. Zwischen jeder Schicht erhielt das Papier einen kräftigen Sprühstoß Haarspray zur Fixierung.

Autor: Ines Udelnow

Portraitzeichnungen, Zeichnungen aus der Natur und Naturfotografie

10 thoughts

  1. Toll, sehr kraftvoll dein Selbstportrait. Dein künstlerischer Ausdruck ist beeindruckend! Oja, Papiere aufzuheben, ich glaube das kennen viele noch von der älteren Generation und wie schön, daß du es im Sinne deines Großvaters verwendest. Ich sammle gerne Papiere zum Drucken oder es werden Notizzettel von gemacht. Papier ist so ein tolles Material. Ich könnte ein Heft mit leeren Seiten drin auch nicht wegschmeißen. Die würde ich dann rausreißen.

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    1. Ganz lieben Dank für Dein positives Feedback.
      Ich habe ja nicht nur die leeren Seiten der Hefte meines Großvaters zum bedrucken, sondern auch noch diverse Fehlkopien, Rückseiten von Ausdrucken aus meinem Studium, alte Flyer etc. – insgesamt mehrere Kilogramm Papier. Manchmal frage ich mich, ob ich es je zu Lebzeiten schaffe, diesen Stapel abzuarbeiten und zu verbrauchen ;-)

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      1. Haha, bestimmt, so viel wie du machst. Das kenne ich nur zu gut und mit jedem Kurs, den ich mitmache, sammle ich mehr. Kürzlich hatte ich Bücher über Collagen in der Hand. Da kann man nicht mal mehr Schnipsel wegwerfen ;-) Naja, zwischendurch versuche ich mal auszusortieren, aber der Sammeltrieb ist, was Papier angeht, schon etwas größer :-)

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    1. Ganz herzlichen Dank für Dein positives Feedback.
      Meine Haare sind/waren auch bis zum Frühjahr naturblond, aber nach dem Tod meiner Mutter hatte ich das Bedürfnis nach äußerer Veränderung – vielleicht um der Trauer und der Veränderung im Inneren Ausdruck zu verleihen. Jetzt sind die Haare schwarz gefärbt.
      Liebe Grüße

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  2. Wieder ein starkes Portrait! Ich mag den Glanz auf dem Haar, und die leuchtenden Linien, die ihm eine intensive Kraft geben.
    Die Beschreibung der Papiervorräte berührt mich. Im Nachlass meines Vaters fanden sich ebenfalls Stapel von Papier, das für Notizen verwendet werden sollte, darunter alte Matritzendrucke und blanko Sporturkunden, alle schon mit dem Rücken nach oben gestapelt – er war auch Lehrer. Auf dem rippeligen steifen Papier habe ich als Kind schon gern gezeichnet.

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