Linolschnitt. Sumpflandschaft / Tegeler Fließtal

Im September war ich eine der Teilnehmerinnen in Susanne Hauns Linolschnitt-Workshop „Das Tegeler Fließ“ in der Graphothek in Berlin Reinickendorf. Angesichts der momentan notwendigen Verhaltensmaßregeln zur Ansteckungsminimierung – weniger Teilnehmende, Abstand der Teilnehmenden an außeinanderstehenden Arbeitstischen, großer Raum, Maskentragen sobald der eigene Arbeitsplatz verlasen wurde – waren die Rahmenbedingungen des Workshops sicher für alle etwas ungewohnt (wobei – zugegeben – für mich als Mensch mit sozialen Ängsten Maskentragen und Abstandsregelungen gleichsam ein soziales Schutzschild sind; aber das ist ein ganz anderes Thema): Nichtsdestotrotz war der Workshop der Berliner Künstlerin Susanne Haun, die nicht wenige Leserinnen beines Blogs wohl kennen werden, sicherlich nicht nur für mich ein großer Gewinn.

Mit dem damals vor Ort erstellten Druck bin ich nicht so ganz zufrieden gewesen, aber ich nahm eine Reihe Impulse mit und machte mich zu Hause noch einmal erneut an ein ähnliches Motiv. Einige der einzelnen Arbeitsschritte habe ich fotografiert und zeige sie hier. In den Bildbeschreibungen findet Ihr auch Anmerkungen zu den einzelnen Arbeitsschritten.

Gearbeitet habe ich nach dem Prinzip der verlorenen Platte – nacheinander werden die verschiedenen Farbschichten herausgeschnitten, angefangen mit den weißen Stellen bis hin zu dunkelbraun-schwarz. Susannes Anregung, am Rande der Linolplatte einen Rahmen stehen zu lassen, habe ich aufgegriffen und meine Erfahrung bisher dazu ist positiv – in der Tat verzieht sich die Platte beim Drucken nicht mehr so stark und es entsteht eine ganz eigene Bildwirkung.

Jetzt freue ich mich auf den nächsten Workshop bei Susanne am Montag, wo es um „Expressive Portraits“ geht, ein Thema, das mich – wie auch das des Tegeler Fließtals – sehr interessiert.

Zuerst habe ich die weißen Stellen aus der Platte herausgeschnitten und die erste Farbschicht gedruckt. Verwendet habe ich eine Farbmischung aus blau und weiß.
So sah die Platte nach dem ersten Druck aus. Leider habe ich versäumt, die Platte nach jeem einzelnen Arbeitsschritt zu fotografieren, so ist dies die einzige Aufnahme der Druckplatte.
Die nächste Farbschicht: ein helles Grün (das bereits angegemischte hellblau versetzt mit Gelb). Für diesen Arbeitsschritt wurden alle jenen Stellen aus der Platte ausgeschnitten, die hellblau bleiben sollten.
Eine weitere Farbschicht: ein etwas dunkleres Grün – wieder gemicht aus dem bereits vorhandenem Farbgemisch zuzuüglich ein wenig mehr blau. Für die nächsten Farbschichten kamen dann noch ein wenig rot und schwarz hinzu.
Die Bildwirkung unterscheidet sich ein wenig – je nach Papier und Intensität des Farbauftrags. Für das Mischungsverhältnis der letzten Schicht habe ich bei den drei entstandenen Drucken etwas variiert.
Ein Druck erhielt ein wenig mehr rot, die anderen beiden mehr schwarz.
Für einen der drei fertigen Srucke habe ich bereits ein passendes Passepartout geschnitten und ihn gerahmt . Dieses Foto entstand im Senkgarten, hier spiegeln sich die dahinter liegenden Häuser im Glas.
Für ein weiteres Foto habe ich eine Stelle gesucht, in der die Lichtverhältnisse entsprechend waren, dass im Glas keine Spiegelungen zu sehen waren.

Autor: Ines Udelnow

Portraitzeichnungen, Zeichnungen aus der Natur und Naturfotografie

22 thoughts

  1. Das sieht toll aus! Gefällt mir sehr gut, die vielfarbige Landschaft. Linolschnitt mache ich auch des öfteren, aber noch nie mehrfarbig. Schade, daß Berlin nicht um die Ecke ist und C. noch obendrauf kommt. Ich verstehe, was du gemacht hast mit den einzelnen Schritten, aber ich habe immer Probleme, mir das bildlich vorzustellen, also umzudenken, was wird farbig, was bleibt weiß. Ich muß das vor Augen haben, sonst kommt mein Gehirn da nicht mit ;-) Das hat bestimmt viel Spaß gemacht und es ist immer wieder schön, deine Arbeiten zu verfolgen. LG Almuth

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    1. Lieben Dank :-)
      Es ist in der Tat ein ziemliches Gehirntraining und man muss sich schon sehr konzentrieren. Manchmal hilft es, vorher eine Zeichnung anzufertigen und dort die Stellen zu markieren, die zu welchem Zeitpunkt ausgeschnitten werden müssen. Und mit ein bisschen Übung klappt dann auch die bildliche Vorstellung immer besser.
      Ganz liebe Grüße zu Dir
      Ines

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  2. Liebe Ines,
    Eine tolle Landschaft zeigst du uns hier, ich freue mich, dass du weiter an dem Linolschnitt gearbeitet hast und dir auch der Rahmen gut gefällt.
    Wir sehen uns schon morgen wieder und ich bin gespannt, was du dir als Motiv ausgesucht hast.
    Liebe Grüße sendet dir Susanne

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      1. Jetzt ist morgen schon gestern und wir haben uns gerade gesehen. Ich lade gleich die Fotos vom Linolschnittworkshop herunter und sende dir dann die, die ich von dir gemacht habe.
        Liebe Grüße von Susanne

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      1. Leider ist bei mir ja die Umstellung durch WordPress schon vollzogen und ich versuche hier ja gute Miene zu – welchen auch immer – Spiel.
        Den Spaß beim Workshop werde ich sicher haben, Danke Dir!

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    1. Viele haben ja Erinnerungen daran, dass sie sowas in der Schule gemacht haben – manche bessere, andere eher schlechte und mögen daher Linolschnitte gar nicht. Daher ist es mir das größte Kompliment meines Freundes gewesen, dass das Bild gar nicht nach Linolschnitt aussieht *grins*
      Liebe Grüße zu Dir nach Spanien
      Ines

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