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nachträgliche Beitragskorrektur, bitte den Kommentar unten von Puzzleblume beachten. Hier handelt es sich ihrer Ansicht nach um die Winter- bzw. Schneekirsche, also mit der aus Japan stammenden Higan-Kirsche (Prunus subhirtella), für die es durchaus üblich und normal ist in milden Wintern zu blühen.
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Hübsch sieht es ja aus – – – wenn wir zur Winterzeit schon keinen Schnee bekommen können, dann zeigt sich hier und da im Berliner Stadtbild wenigstens eine gewisse Zierkirschenbaumsorte jetzt, im Dezember, im weißen Blütenkleid.
Zwei Spaziergängerinnen erfreuten sich gestern, als ich dieses Foto machte, gerade an dem frühlingshaften hübschen Anblick und waren etwas verwundert, dass ich in ihr lautes Wohlgefallen nicht ganz einstimmen konnte.
Wirklich baumgesund kann das meinem Gefühl nach doch nicht sein, oder? Aber ich habe mich im WWW lieber noch einmal zum Thema belesen, um hier keine falschen Tatsachen zu behaupten. Meine ungute Ahnung fand ich jedoch leider bestätigt.
Eigentlich müssten die Bäume und andere Pflanzen den Winter über in einer Art Ruhephase verbleiben, um den Unbilden des Winters zu trotzen. Erst nach einer bestimmten Anzahl Froststunden werden bestimmte wachstumstreibende Hormone freigesetzt. In Wintern, wie wir sie die vergangenen Jahre erlebt haben, führten frühe Frosttage im November und darauf folgende wieder längere milde Perioden aber zu diesen inzwischen leider nicht mehr ungewöhnlichen Dezemberblüten.
Zwar nehmen die Bäume dadurch wohl keinen nachhaltigen Schaden (jedenfalls habe darüber noch nicht gelesen) und können im Frühjahr durchaus noch einmal blühen, aber mit deutlich weniger Blüten. Denn alle Blütenknospen werden im Verlauf des Jahres ausgebildet und jede Knospe kann nur einmal blühen – ob nun im November oder im März.
Das kann ich übrigens aus eigener Ansicht aus dem vergangenen Jahr bestätigen. Jene winterblühfreudigen Zierbäume am Mauerstreifen unter der Bornholmer Brücke machten im Frühjahr nur noch einen sehr zerrupften Eindruck.
Quellen u.a.:
https://www.myhomebook.de/gardening/bluete-im-november
Es gibt eine Vielzahl von „Zierkirschen“, nicht nur eine Art, und ich bin nach deinem Bild zu der Ansicht, gekommen, dass du es mit der sogenannten Winter- oder auch Schneekirsche zu tun hast, genauer: mit der aus Japan stammenden Higan-Kirsche (Prunus subhirtella), von der es wiederum verschiedene Sorten gibt, die zwischen Weiss und tiefe Rosa alles können, und das eben gerade ihrem Wesen entsprechend, an milden Wintertagen.
Es gibt noch wesentlich mehr winterblühende Gehölze verschiedener Arten und daher nicht bei jedem winterblühenden Zier-Strauch oder -baum, den man zu Gesicht bekommt, ein Grund, einen ausserordentlichen Hinweis auf die Klimakatastrophe zu sehen.
Dass die norddeutschen Winter schon seit vielen Jahrzehnten, bis auf wenige Ausnahnmewinter, wärmer sind, als man es sich vorstellt, hat zwar damit zu tun, aber dass es einem aso erschreckend vorkommt, Blüten an Bäumen und Sträuchern zu entdecken, hat auch damit zu tun, dass diese als gärtnerische Importe ins Land gekommen sind, sich aber vollkommen normal verhalten.
Bei heimischen Gewächsen kommt es nur sehr selten zu aussergewöhnlichen Blütenerscheinungen in grösseren Umfang. Meisten stehen sie dann an einem sehr geschützten Platz – also im ohnehin überwärmten, unnatürlichen städtischen Raum – und sind i.d.R. auch nicht insgesamt in Blüte, sondern zeigen nur einige „Testzweige“ mit Blüten.
Es ist sogar, im Hinblick auf den nicht wegzuleugnenden Klimawandel, sehr gut, dass es solche Bäume wie Winterkirschen, Zaubernüsse, Winterblüte, Winterjasmin, Scheinhasel, Winterblüte und Seidelbast u.a. gibt, denn wenn auch die Tierwelt nicht mehr durch Frostperioden Winterruhe einhalten kann, ist Nahrung vonnöten. Für Gartenbesitzer ist das ein guter Grund, sich nach solchen Gehölzen umzutun.
Kein Baum geht an einer vom Frost dahingerafften Blüte ein, manche Bäume werden bis tief auf den Stamm um grosse Äste gestutzt und Hecken regelmässig geschnitten – diese Eingriffe in ihre Pflanzenkörper kosten sie erheblich mehr Kraft und bringenInfektionsgefahren mit sich. Eine verlorene Blüte nichts dergleichen.
Anlass zur Sorge, solche Gewächse könnten sich verausgaben, bereitet es höchstens dem professionellen Obstbau, weil die Pläne durcheinandergeraten, aber auch da sollte man als Mensch der die Natur (!) beobachtet, die Interessen der Bäume von denen des Menschen feiner differenzieren.
Ich wünsche dir einen schönen vierten Adventssonntag und leichtere Gedanken.
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Das ist ja wirklich schön zu wissen, lieben Dank für Deine Ausführungen und Korrekturen!
Auch für Dich ganz liebe Grüße zum vierten Advent!
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:-)
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Liebe Ines,
erwartest du in diesem Jahr wirklich eine Art Normalität? In meinem Garten blühen die ersten Primeln, noch vom letzten Jahr – auch alles andere als gesund.
Aber zu Weihnachten soll es zumindest kälter werden, vielleicht bekommen wir noch weiße Weihnacht und einen Hauch von Normalität.
Liebe Grüße aus dem Umland,
Anna-Lena
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Ach, Normalität, nein, erwartet habe ich sie nicht. Aber es wäre doch eine schöne Überraschung gewesen, oder? ob mit Frühblühern oder Schnee, für mich ist es dieses Jahr das erste Weihnachten ohne meine Mama, da ist für mich alles andere eigentlich ziemlich egal im Vergleich …
Trotz allem geht es ja weiter, auch wenn mit dem Jahreswechsel noch nichts wieder gut werden wird.
Sei ganz herzlich gegrüßt
Ines
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Das wusste ich nicht und das tut mir leid. Dieses Jahr hat viel Leid gebracht. Meine Mutter ist 86 und auch mein großes Sorgenkind … Schauen wir nach vorne!!
Liebe Grüße zurück!
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Ja, schauen wir nach vorne! Ich hoffe, Deiner Mutter geht es gut; es ist schlimm, beständig in Angst um einen nahen Menschen zu sein.
Herzliche Grüße
Ines
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