Ich schrieb bereits, dass ich in den vergangenen Tagen mehrere Skizzen und Zeichnungen zum Thema Klimawandel anfertigte, um mich mit einer A4-Zeichnung an der Ausstellung Crossart for future zu beteiligen. Die Vernissage ist übrigens am 17. April ganz C-konform im Köln unter freiem Himmel, aber ich gebe dazu doch einmal gesondert Bescheid.
Eine meiner Bildideen setzte sich auch mit dem Thema Fleisch- und Milchwirtschaft auseinander. Es ist wohl für kaum jemanden heutzutage noch ein Geheimis, dass unser massenhafter Konsum tierischer Produkte nicht nur unerträgliches Leid für Tier (und Mensch – Thema Arbeitskräfte) bedeutet, sondern auch zu einem nicht unwesentlichen Teil an Produktion und Ausstoß klimaschädigender Treibhausgase verantwortlich ist.
Passend dazu die heutige Schlagzeile, dass das Bundesumweltamt, eine dem Umweltministerium zugeordnete Bundesbehörde, die Bevölkerung zur Halbierung ihres Fleischkonsums aufrief. Für mich war das Anlass, heute diese postkartengroße Buntstiftzeichnung zu publizieren und zudem einen kleinen Ausflug zur Homepage der Behörde zu machen. Fleisch müsse teurer werden, ist dort zu lesen, und eine Mehrwertsteuererhöhung auf 19 Prozent wird ins Spiel gebracht. Ob das überhaupt ausreichend wäre, ist eine ganz andere Diskussion. Aber immerhin wäre es ein Anfang.
Aber – ich höre schon die Stimmen jener, die sich immer dann an die Interessen „der Armen“ erinnern, wenn es ihren eigenen Zwecken dient und die rufen, dass sich nun „die Armen“ ihr Fleisch nicht mehr leisten können und dass solche spinnerte Ideen nur grüne Wohlstandslabertaschen verbreiten würden, die es sich eh leisten können. Als Gegenargument möchte ich flink ins Felde führen, dass diese Zeilen hier von einer Frau geschrieben werden, die finanziell gesehen sehr wohl zu „den Armen“ gehört und trotzdem auf Fleisch und Milch „verzichtet“ (was für mich persönlich kein „Verzicht“ bedeutet, das nur am Rande).
Für einen weiteren Einwand zitiere ich der von der Seite des Bundesumweltamtes:
Fleisch ist auch nur scheinbar billig – wir Verbraucher zahlen dreifach: Erstens an der Supermarktkasse, zweitens mit Steuergeldern für die hohen Agrarsubventionen der Tierhaltung, und ein drittes Mal, wenn etwa die Wasserwerke Geld in die Hand nehmen, um Nitrat aus dem Trinkwasser zu entfernen.
Das Umweltbundesamt schlägt daher vor, Fleisch und andere tierische Produkte ganz regulär mit 19 Prozent Mehrwertsteuer zu belegen. Unter dem Strich wird es für die Verbraucher dadurch nicht teurer, denn der ermäßigte Mehrwertsteuersatz von 7 Prozent sollte nach Ansicht des UBA noch weiter sinken. Kartoffeln, Karotten oder Mehl würden also billiger, das Nackensteak oder die Rinderlende dagegen teurer.
Am einfachsten lassen sich die Umweltprobleme der Fleischproduktion eindämmen, wenn wir Verbraucher einfach weniger Fleisch essen. Fleisch ist viel zu wertvoll, als dass es als Ramschartikel über die Supermarkttheke gehen sollte. (…)
Eine höhere Mehrwertsteuer auf Fleisch ist allerdings nur ein Mosaikstein einer Gesamtstrategie für die Ernährungs- und Agrarwende.
Quelle: https://www.umweltbundesamt.de/themen/warum-fleisch-zu-billig-ist