Mit Erinnerungen ist das ja so eine Sache und ich kann nicht beschwören, dass ich tatsächlich erst als Mutter eines Kindergartenkindes erfahren habe, dass es ein Sankt Martins Fest gibt. In meiner Kindheit, so mein Gedächtnis, gab es wohl ein Laternenfest und auch das Lied „Laterne Laterne“ habe ich gesungen. Aber damals war es Sommer, die Abende lau, und ich sehe mich noch mit meiner Mutter im Gras am Ufer der Saale sitzen. Eine kurze Exkursion ins WWW bestätigt dieses Erinnerungsbild: in meiner Kindheitsstadt Halle (darf ich noch Heimatstadt sagen? Ich zog mit zwölf Jahren fort ins für mich damals böse Berlin …) wird das Laternenfest noch heute jedes Jahr Ende August gefeiert.
Den Laternenumzug zum Tag des Heiligen Martin verbinde ich hingegen mit eisigen Füßen, einer gemächlich unter den Mantel kriechende Kälte, schrägem lautem Gesang und der Angst, das eigene Kind in der Dunkelheit aus den Augen zu verlieren. Und dem großen Feuer am Falkplatz mit Laiendarstellern auf echten Pferden, die die Geschichte um den mildtätigen Martin nachspielen.
Dieses Jahr bin ich ohne Kinder unterwegs, dafür mit Fotoapparat und frisch geborgtem Stativ. Ich staune, wie viele Menschen an den insgesamt drei Umzügen teilnehmen. Dabei ist Sonnabend und die kompletten Kindergartengruppen samt Elternschaft mit dem Umzug als Pflichtprogramm fehlen.
Erstmals friere ich nicht und beobachte statt dessen entspannt die Szenerie. Inzwischen ist der Umzug professioneller geworden, an der Feierstelle gibt es zwei kleine Verkaufsstände und die Feuerwehr steht mit Licht und dickem Wagen einsatzbereit daneben. Die Feuerstelle ist abgesperrt. Das Bühnenprogramm wird immer wieder unterbrochen, um die Mama von Emil oder Clara auszurufen. Alle finden sich, keiner geht verloren. So nehme ich diese Bilder in mein persönliches Herbstleuchten auf.
Euch allen eine wundervolle Woche!
Ich war vor vielen, vielen Jahren in Görlitz in einem katholischen Kindergarten – ich weiß aber trotzdem nicht, ob wir St. Martin gefeiert haben.
Am Heilig Abend gab es Laternen. Wir Kinder haben sie zur Kinderchristnacht mitgebracht und von dort aus das Licht von der Krippe zum eigenen Weihnachtsbaum gebracht. Damals gab es noch keine elektrischen Kerzen für den Baum.
Lieben Gruß von Clara
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Danke und auch Dir einen lieben Gruß.
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Ich liiiiiiiebe Sankt Martin! Danke für die Bilder!
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Ja, das hatte ich auf Deinem Blog schon gelesen. Wie schön, dass Dich meine Bilder nochmal erfreuen konnten. Liebe Grüße
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Mein Favorit:
https://agnesblogsite.files.wordpress.com/2017/11/20171111_laterne683bg.jpg?w=656&h=492
Sehr schön!
Lieben Gruß.
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Ja, da hast Du recht. Da hatte ich schon überlegt, ob ich es nicht in einem eigenen Beitrag zeige, denn es ist ein wahrer Feuervogel, der sich da zeigt.
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Ich bin St, Martin und dem Laternenumzug groß geworden und fand es sehr schade, als ich in Berlin mit meinen Kindern lebte, dass es ihn dort nicht gab…
herzlichst
Ulli
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Ja, jetzt gibt es ihn auch in Berlin, und zwar ganz groß. Vielleicht haben die Zuzügler, aus denen die Berliner ja reichlich bestehen, diese Tradition mit nach Berlin gebracht. Das wäre doch eine schöne Sache.
Liebe Grüße
Agnes
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Den Martinsumzug habe ich auch erst durch unseren Sohn hier kennengelernt. Einen Martinswecken bekam ich aber schon kurz nach der Wende aus dem Westen mitgebracht ;-)
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Ich habe das als Kind geliebt. Laternenumzuege. Wenn im Dunkel der Strassen die Laternen leuchteten, das hatte immer was. Einmal hatte ich eine, auf die ich besonders stolz war. Nur das Birnchen darin hatte irgendwie ’nen Wackelkontakt. Damals war es alles noch von solch einer Leichtigkeit. Und heute seh ich die Kinder mit den Laternen und erinnere mich an eine Zeit, die für mich in vieler Hinsicht besser war. Aber genug davon. Schöne Bilder sind es wieder geworden, besonders das Martinsfeuer. Lieber Gruss, Jochen.
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Danke auch für Deine Erinnerungen!
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