Am Dienstag zeigte ich Euch, was mir meine Wohnstraße so liebenswert macht und nahm Euch mit auf einen kleinen blumigen Nachbarschaftspaziergang.
Noch viel schöner fast ist meine Nachbarstraße, die breiter und damit viel heller, aber als Sackgasse genauso ruhig ist. Der Anblick der vielen Blumenkübel, die von den Bewohnerinnen und Bewohnern aufgestellt und bepflanzt werden, lässt mich vergessen, dass ich Stadt eigentlich gar nicht mag. Sogar die abgeblühten Pflanzen und die Wildkräuter sehen reizend aus.
Idyllisch, oder?
Das finden leider nicht nur wir Bewohner, sondern auch so mancher auch berüchtigter Investor wittert und findet ein gutes Geschäft. Drastische Mieterhöhungen, Umwandlung von Miet- in Wohneigentum und Verdrängung der alten Mieter (die natürlich längst nicht mehr jene sind, die hier im ehemaligen Grenz- und Sperrgebiet bis zu Wende lebten, aber das ist noch ein ganz anderes Thema) bleiben auch hier nicht aus. Wenn die Bebauung der eigentlich als Mauerparkerweiterung vorgesehenen Großbaustelle des Investors Groth Gruppe abgeschlossen ist, wird das kaum zu einer Entlastung des angespannten Wohnungsmarktes führen, sondern wohl vielmehr zu einer Anpassung der Mieten weiter nach oben.
Nicht alle nehmen die gewollte Verdrängung und Privatisierung wortlos hin. Jene von Euch, die es interessiert, kann ich die Unterstützung eines Langzeitfilmprojektes sehr ans Herz legen, das den (manchmal leider auch erfolglosen) Widerstand von Menschen im Berliner Prenzlauer Berg gegen Verdrängung, Privatisierung und Luxusbebauung dokumentiert. Es geht unter anderem auch um die Initiative 100 % Mauerpark, die sich sehr engagiert aber leider vergeblich gegen das Großbauprojekt der Groth Gruppe einsetzte, aber auch um den Kampf David gegen Goliath einer inzwischen ehemaligen Hausgemeinschaft gegen einen mit allen Wassern gewaschenen geschäftstüchtigen Investor in meiner direkten Nachbarschaft.
Zur Homepage des Filmprojektes geht es hier.
Es gibt dort bereits einen Filmausschnitt zu sehen. Leider fehlen, wie dort auch zu lesen ist, für die Weiterführung des Projektes gerade die finanziellen Mittel. Vielleicht hat ja die eine oder der andere von Euch Interesse und Möglichkeit zur sicher lohnenswerten Unterstützung.
Den unaufhaltsamen Fortschritt der Bauarbeiten der Groth Gruppe am Mauerpark dokumentiere ich jeweils am letzten Sonntag im Monat im Rahmen von Zeilenendes Foto-Jahresprojekt.
Hm, dann bin ich wahrscheinlich vor ein paar Tagen fast bei dir vorbeigelaufen. Wir hatten noch einiges an Zeit vorm Konzert und sind rund um den Gleimtunnel durch die Straßen spaziert. Eine wirklich schöne Gegend.
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