Das Zeilenende hatte im Februar zu einem gemeinsamen Fotoprojekt aufgerufen – zwölf Monate lang soll jeweils am letzten Sonntag des Monats eine Momentaufnahme eines selbstgewählten Motivs präsentiert werden.
Der Aufruf erzeugte ein überwältigendes Echo und auch ich bin von der Idee so begeistert, dass ich hier das Wachstum der zu recht umstrittenen Baustelle des ebenso umstrittenen Investors Groth Gruppe am Berliner Mauerpark dokumentiere.
Unverkennbar, es ist Herbst geworden. Die Tage sind wieder kürzer, die Bäume färben sich mehr und mehr. Die Äpfel der Bäume ostseits der Baustelle, auf der Wiese vor dem Moritzhof, leuchten weithin rot; Stare tun sich zwitschernd an dem gesunden Obst gütlich, während sich die Baustelle in der scheinbar ewigen Riesenpfütze vor dem Spielplatz neben dem Baugelände spiegelt.
An der Groth-Baustelle wird weiter gearbeitet und ich finde es immer noch kaum vorstellbar, wie schnell doch Häuser gebaut werden können. Heute, am Sonntag, ist es in Berlin dunkel, grau und feucht, doch für diesen Beitrag habe ich vorgearbeitet und die Bilder am Freitag erstellt. Es war schönes Wetter und ich hatte Lust, meinen Baustellenspaziergang vorzuziehen.
Freitag habe ich auch mal wieder von den Höfen der Graunstraße aus, auf Weddinger Seite, fotografiert. Die Häuser sehen dort schon fast fertig aus, die GEWOBAU, die die entstehenden Sozialwohnungen verwaltet, hat bereits ihr Banner hängen, erste Straßenschilder stehen. Das alte Mäuerchen aus Uraltzeiten ist mittlerweile wieder völlig bekrakelt. Ein Wachmann warnt höflich vor dem nachtüber freilaufenden Hund. Ich stelle nicht zum ersten Mal fest, wie hässlich, kalt und blutleer man doch auch 2017 noch zu bauen vermag.
Blickt man aus Süden und aus Osten von der Schwedter Straße aus, kann man den Häusern beim Wachsen zusehen. Da Freitag, also Arbeitstag, ist, sehe ich die Kräne ständig in Bewegung. Bauarbeiter wieseln über die Baustelle, Bagger fahren. Das Haus ganz im Norden zur S-Bahn hin, bekommt eine Dämmfassade.
Von Norden, vom Schwedter Steg aus, kann ich zunächst wegen der blendenden Lichtverhältnisse nicht fotografieren. Aber von der Brücke beim Bahnhof Gesundbrunnen habe ich eine sehr gute Sicht.
Am Abend gehe ich noch einmal auf den Schwedter Steg, wo ich nicht die einzige bin, die an diesem schönen ersten offiziellen Herbsttag den Sonnenuntergang beobachtet. Der Himmel ist jetzt völlig wolkenfrei und ich habe einen viel zu romantischen Blick auf die Berliner Kran-Skyline und die Baustelle.
Wie mag es hier in einem Monat aussehen?
Unter dem Beitrag vom Zeilenende findet Ihr die vielen interessanten Links zu den Beiträgen der anderen.
Groth statt Grün – Zeilenendes Fotoprojekt 7
Groth statt Grün – Zeilenendes Fotoprojekt 6
Groth statt Grün – Zeilenendes Fotoprojekt 5
Groth statt Grün – Zeilenendes Fotoprojekt 4
Groth statt Grün – Zeilenendes Fotoprojekt 3


















Liebe Agnes, blutleer finde ich auch diese Architektur, keine neuen Ideen weit und breit … du fragst dich wie es wohl nächsten Monatr ausschaut und ja, es wird schnell gehen und es geht richtig schnell, aber wie es dann wohl in 20 Jahren ausschaut? Solche Häuser halten meist nur kurz was sie suggerieren, es ist ein Kreuz!
Danke für deinen Baustellenspaziergang!
Herzlichst
Ulli
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Liebe Ulli, da magst Du leider recht haben, in zwanzig Jahren könnte es noch viel schlimmer aussehen.
Liebe Grüße
Agnes
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Wieder eine hochinteressante Doku-Baustellen-Umrundung.
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Danke, liebe Gerda und liebe Grüße
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Blutleer? Ehrlich gesagt: Die weißen Gebäude, die du durch den Zaun fotografiert hast, finde ich ansprechender als manches, was ich hier im Süden so sehen muss. Gefällt mir von dem, was ich so sehe, ganz gut.
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Nun, das ist natürlich Geschmackssache. Sicherlich bin ich auch sowieso voreingenommen, weil ich keine Befürworterin des Bauprojektes war.
Aber ich bekomme Angst, wenn ich mir vorstelle, von welchen Gebäuden im Süden Du sprichst. Vielleicht kannst Du ja bei Gelegenheit mal ein paar Bilder einstellen?
Liebe Grüße
Agnes
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Du hast recht, diese austauschbaren Neubauprojekte sind worklich nicht schön. Bei uns am Ende der Straße sieht es ganz genauso aus. Tolle Fotos!
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Ja, überall sieht es gleich aus.
Danke für Deinen Kommentar und lIebe Grüße
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Agnes, arbeitest du auf einen Zweitjob hin? Malerin und Künstlerin bist du ja schon lange und auf mein Vorkaufsrecht werde ich zu gegebener Zeit pochen ;-)
Aber jetzt willst du auch noch Fotoreporterin werden. Ich denke, es gibt schlechtere Entwicklungsmöglichkeiten.
Und tschüss sagt Clara
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