Stadt und Natur. Starenfütterung

Richtig glücklich war ich, dass ich vergangene Woche im Humboldthain, wo ich ja auch wegen der jungen Habichte viel unterwegs war, die Fütterung der jungen Stare beobachten konnte.

Nachdem ich gesehen hatte, wie ein Star erst von einem Ast zum anderen gehüpft, dann in einer Höhle in einer Platane verschwunden und wenig später wieder davon geflogen war, postierte ich mich mit meiner Kamera … und wartete.

Mein Nacken begann wegen der steifen Haltung, die Kamera im Anschlag, schon zu schmerzen und ich wurde etwas ungeduldig. Die kleinen Stare aber auch, denn aus der Höhle begann es laut und immer lauter zu piepsen. Und dann – lugte ein Köpfchen heraus, sperrte das Schnäbelchen auf und piepste nach den Eltern. Vielleicht hatte es Mutter oder Vater gehört, denn wenig später kam ein Altstar angeflogen, übergab das Futter und entschwand. Zu schnell für mich, es entstand nur ein Schnappschuss des schönen Starenrückens (und wir alle kennen das Sprichwort: „Ein schöner Rücken kann auch entzücken“), aber mein Ehrgeiz war geweckt und ich wollte mehr und stand mir noch eine Weile die Beine in den Bauch. Und siehe da: die Belohnung erfolgte. Mit dem nächsten Anflug bekamen die kleinen ein Insektchen und ich meine Bilder. Danke, Natur!

 

Genau an diesem Baum hatte ich im April schon einmal eine schöne Starenbegegnung. Ein Vogel, den ich gerade mit meiner Kamera ins Visir genommen hatte, flog in ein Vogelhaus ein, flog wieder aus und dann in das kleine Loch im Stamm dieser Platane. Mag sein, er erkundete Nistgelegenheiten und schien sich ja dann wohl für den Baum entschieden zu haben. Ich finde die Baumhöhle ja auch hübscher und romantischer als so einen Betonnistkasten. Allerdings scheint mir dieser mehr Schutz vor kleinen Nesträubern zu bieten, zu denen ja auch die im Humboldthain reichlich aktiven Eichhörnchen gehören. Immerhin – vor den Habichten, die gerne auch die Nester kleinerer Vögel plündern (auch Sperber- und Turmfalkennachwuchs ist vor ihnen nicht sicher, wie ich im WWW gelesen habe) scheint der Baum einen guten Schutz zu bieten.

Autor: Ines Udelnow

Portraitzeichnungen, Zeichnungen aus der Natur und Naturfotografie

13 thoughts

    1. Ganz herzlichen Dank!
      Diese Entwicklung hätte ich früher auch gar nicht für möglich gehalten, eigentlich hatte ich ja „nur“ für die Zigarrenkistenbrettchenvogelbilder genauer Hinschauen und Beobachten wollen. Aber ich freue mich über die Bilder und auch darüber, dass sie hier so großen Anklang finden.
      Liebe Grüße
      Ines

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  1. Was für schöne Beobachtungen! Und immer wieder niedlich, wie die Jungvögel „zum Fenster raus gucken“ :-) Die Baumhöhle sieht genial aus, auch wenn sie nicht ganz räubersicher ist. Aber so von der Form her, top :-)

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