Montag, 7. Dezember 2020. Streetart im Mauerpark (1)

Was für ein Glück. Zwar sind die Museen geschlossen, aber wenn ich Kunst betrachten will, brauche ich ja bloß ein paar Schritte zu gehen, dann den kleinen Hügel über den Mauerpark zu steigen und schon …

Heute wieder eine Momentaufnahme vom Tag – das erste Mal ging ich Mittags vorbei. Eine große Fläche der Mauer war da gerade frisch in Arbeit und ich fand die Gelegenheit, ganz kurz vor Sonnenuntergang noch einmal vorbeizuhuschen und zu schauen, was während des Tages entstanden war.

Hier Teil 1:

Sofern ist es herausfinden konnte, habe ich die Profile der Künstler, die ich bei Instagram gefunden habe, unten verlinkt.

https://www.instagram.com/agas.meno/ @agas.meno

https://www.instagram.com/eme_freethinker/ @eme.freethinker

https://www.instagram.com/pen_chill/ @pen.chill

https://www.instagram.com/arte_vilu/ @arte.vilu

https://www.instagram.com/vilu_street_art/ @arte.vilu

Autor: Ines Udelnow

Portraitzeichnungen, Zeichnungen aus der Natur und Naturfotografie

19 thoughts

  1. Den Text von diesem wunderbaren Sprayerwerk lasse ich mal außen vor – bevor ich ihn womöglich noch falsch verstehe – aber das Bild ist fantastisch. Für mich sind diese Sprayer sehr oft richtige Künstler. Schön, dass du sie direkt in deiner Nähe hast.
    Lieben Gruß von Clara

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    1. Danke auch Dir, liebe Clara, für Deinen Kommentar. Ja, das habe ich gestern erst wieder gedacht – was für ein Glück ich habe – ich muss nur ein paar Schritte gehen und bin an einem Ort wo immer wieder tolle Kunst entsteht und zu dem an anderen Zeiten als diesen Menschen aus aller Welt kommen, um ihn mal zu sehen.
      Liebe Grüße
      Ines

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  2. Es geht hier wohl ums Urteilen über andere. Sich nicht ANDERS, sondern BESSER dünken aufgrund bestimmter Überzeugungen oder Lebenskonzepte. Leider geht der Sprayer in dieselbe Falle: auch er dünkt sich besser als andere.
    Die Vorstellung, „besser“ werden zu wollen, trägt diese Gefahr in sich: dass man glaubt, weil man ein paar alte Unsitten ablegt, deshalb auf andere herabsehen zu können. Ex-Raucher fühlen sich Rauchern überlegen, Ex-Fleischesser fühlen sich Fleischessern überlegen etc, Dasselbe gilt freilich auch umgekehrt: Fleischesser fühlen sich Veganern überlegen, die sie für blutarme Spinner und Fanatiker halten, Raucher fühlen sich Nichtrauchern überlegen, weil sie sich nicht schwächlich dem allgemeinen Verdikt beugen etc pp. Überzeugte Radfahrer fühlen sich den Autofahrern überlegen, Antifa fühlen sich den Bourgois überlegen und umgekehrt und umgekehrt und umgekehrt. Und am Ende sind alle, aber auch alle, in den Augen des anderen „a piece of shit“.

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    1. Liebe Gerda, lieben Dank auch für Deinen interessanten Kommentar.

      Ich habe an anderer Stelle schon geschrieben, dass ich dem freethinker bzw. seiner Kunstfigur zugute halte, zu überspitzen und mit seiner derben Sprache auch (offenbar erfolgreich) zu provizieren.

      Dieses Gefühl von Überlegenheit, nachdem man sein eigenes Verhalten „gebessert“ hat, ist sicherlich manchen zueigen, aber nicht allen Menschen. Ich, zum Beispiel, fühle mich weder anderen überlegen, weil ich kein Fleisch esse, noch mit dem Rauchen aufgehört habe, und auch kein Auto fahre usw.; Statt dessen fühle ich gewissermaßen Demut, weil mir bestimmte Verhaltensweisen eben auch einfach leichter fallen als anderen und sich nicht als Verzicht anfühlen. Auch glaube ich , dass ich weniger mit dem Missionieren etwas verändern kann, sondern mit dem Vorleben eines positiven Beispiels.

      Aber zurück zum Freethinker. Ich bin nicht persönlich mit ihm bekannt, auch wenn ich ihn öfter hier sehe, wenn er neue Bilder sprüht und ich kann natürlich nur spekulieren, wie und was genau er meint. Zu unserer Diskussion ist mir noch eingefallen, dass seine Aussage auch noch einmal im räumlich-lokalen Kontext zu betrachten ist. Soweit ich das richtig verstanden habe, lebt er ebenfalls wie ich im Prenzlauer Berg, und zwar in einem Teil, nach dem die Gentrifizierungskrake schon teils erfolgreich gegriffen hat, in dem aber noch immer nicht alles schnieke ist und bisher Leute wie er (und ich) noch unsere Wohnungen behalten konnten. Hierher aber ziehen immer mehr Leute mit finanziell ganz anderem Hintergrund und von denen klopfen sich gewiss sich auch einige stolz auf die Schultern, weil sie sich ihre alltäglichen Einkäufe im Bioladen leisten können und hier und da was an die Klimaschutzbewegung spenden usw.. Mag sein, dass Anlass für dieses Bild eine konktete Begegnung mit einem dieser Mitmenschen war.

      Liebe Grüße
      Ines

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    1. Da gebe ich Dir recht, selbst ich, die ich tendentiell eher mit Minderwertigkeitsgefühlen zu kämpfen habe, habe eine Stimme in mir, die bei manchen Gelegenheiten vor Überheblichkeit trieft. Dank meiner Therapie weiß ich, wessen Stimme das eigentlich ist und wie ich sie einzuordnen habe.

      Wobei der Freethinker hier, glaube ich, auf eine Art von „Me first“-Mentalität anspielt, die aus einem ganz anderen Holz geschnitzt ist und die ich weder bei mir noch bei meinen Mitblogger*innen bisher erkannt habe.
      Liebe Grüße
      Ines

      Gefällt 1 Person

    1. Lieben Dank für Deinen Kommentar.

      Ich hatte beim ersten Lesen auch gar keine implizite Kritik an Veganern oder Yogatreibenden assoziiert. Ebenso zählt er ja auch auf: „love animals“ und „love the Planet“. Vielmehr vermute ich, dass er die Aufzählung als Synonym für (nach außen hin) bestmöglichen Lebensstil verwendet.
      Diesen Zahn, der Irrglaube dass politisch links denkende und aktive Menschen automatisch auch „bessere“ Menschen sind, habe ich mir auch schon vor Jahrzehnten gezogen.
      Es gibt A…löcher hier wie dort, leider.
      Liebe Grüße auch Dir
      Ines

      Gefällt 2 Personen

    1. Das ist ein sehr guter Einwand, liebe Myriade.
      Es ist die Frage, inwiefern der Sprayer eventuell sogar diesen Widerspruch in sich selbst beabsichtigt hat. Das glaube ich aber gar nicht mal, dass dies sein vordringsliches Anliegen war.
      Vielmehr ging es ihm wohl eher darum, mit seiner derben Ausdrucksweise und der ja durchaus in der Kunst zulässigen Überspitzung zu provozieren.
      Wenn ich das Statement auf die dahinterstehende Aussage (zumindest die, ich für mich interpretiere) herunterbreche – Du magst politisch „nach außen hin“ auf der „richtigen“ Seite stehen, wenn Du Dich über andere (Menschen, Tiere) erhebst, dann bist du nicht besser als die, die du kritisierst“ – kann ich dem durchaus zustimmen.
      Ob das nun die passenden Worte sind, ist durchaus diskutabel. Immerhin – wir denken über seinen Ausspruch nach, das ist doch nicht das schlechteste.
      Lieben Dank für Deinen Kommentar
      Herzliche Grüße
      Ines

      Gefällt 2 Personen

    1. nein, definitiv gehörst Du nicht dazu, bist kein „piece of shit“.

      Ich verstehe das als Kritik an jenen, sie sich zwar „politisch korrekt“ verhalten mögen (nach außen hin), im Inneren aber hochmütig sind und sich allen anderen überlegen fühlen; auf andere – sei es Mensch oder Tier – herabschauen usw.

      Allerdings gebe ich zu, dass mein Englisch nicht perfekt ist und ich fürchte, das Englisch des Freethinkers ist auch nicht auf Muttersprachniveau, so dass hier Missverständnisse auf beiden Seiten wohl möglich sind. Deine Nachfrage macht mich jetzt selbst ganz unsicher, ob ich da nicht etwas falsch verstanden habe. Vielleicht können andere Leser*innen hier hinzufügen, wie sie die Aussage verstanden haben?

      Liebe Grüße und eine geruhsame Nacht, hoffentlich ohne viele Grübeleien.
      Ines

      Gefällt 1 Person

      1. Interessant daran ist ja, dass hier eine gewisse „Klientel“ angesprochen wird, die tatsächlich oft etwas hochnaesig daher kommen, Veganer, Yogaleute etc., m, ja, wäre doch noch spannend, wie Andere diesen Satz lesen.
        Gute Nacht, sweet dreams 🌟

        Gefällt 2 Personen

      2. Das ist die Krux, ich selbdt esse auch meist vegan und bin dem Yoga zugetan, es gibt eben nie DIE Veganer oder DIE Yogamenschen. Aber es gibt eben auch die, die missionieren etc.

        Gefällt 1 Person

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