Kleiner Appetithappen

Um meinen rechten Arm nicht gleich wieder zu überanspruchen, habe ich den Weg von und zur Therapie in Schöneberg wieder zu Fuß und noch nicht mit dem Fahrrad zurückgelegt und ja, es sind je Strecke knapp 10 Kilometer, die einem in der Stadt schon mal lang vorkommen können. Aber ein Teil der Strecke führt mich durch den großen Tiergarten und so gehe ich diesen Weg immer sehr gern; selbstredend plane ich immer mit eine Zusatzportion Zeit zum Trödeln durch Naturbeobachten und Fotografieren.

Heute war ein phantastischer Tag, des Wetters wegen, aber auch weil ich überdurchschnittlich viele Tiere beobachten und bei ausreichend Licht fotografieren konnte. Mir portraitsitzende Nebelkrähen, ein turtelndes Kolkrabenpaar, dessen Gefieder in der Sonne glitzerte, balzende Habichte, von den „üblichen verdächtigen“ Vögelchen wie Rotkehlchen, Buchfinken, Kleibern, Meisen, Sperlingen und Amseln etc., die fast immer zu sehen oder zu hören sind, will ich gar nicht erst schreiben. Nur die Graureiher fehlten. Ein Eisvogel zog meine Aufmerksamkeit derart auf sich, dass ich den Bieber im Wasser unter ihm fast übersehen hätte. Alle die Bilder des heutigen Tages will ich noch in Ruhe sichten (die gestrigen sind auch noch nicht ausgewertet) und eventuell das eine oder andere zeigen. Aber dieses Foto eines hungrigen Eichhörnchens, das überhaupt nicht menschenscheu in einem Meter Entfernung zu einem Radfahrer seelenruhig von den gestreuten Nüsschen naschte und lediglich den Nebenkrähen, die ebenfalls auf die Nüsse Anspruch erhoben, gegenüber Respekt zollte und ihnen kurzzeitig die gedeckte Tafel überließ, soll zu Eurem – vor allem aber zu meinem – Vergnügen ein kleiner Appetithappen sein.