Nachwuchs bei den Kolkraben

Von dem Kolkrabenpaar, das sein Revier im Großen Tiergarten mitten in Berlin hat, habe ich hier bereits erzählt. Ich konnte die beiden während der letzten Wochen immer mal wieder entdecken und auch fotografieren. Um diesen Beitrag nicht zu überfrachten, zeige ich einige jener Fotografien in einem weiteren Post.

Kolkraben mag ich sehr und ich freue mich immer, wenn ich sie in den Bäumen sitzen oder fliegen sehe. Kolkraben sind – im Gegensatz anderen kleineren Rabenarten (in Berlin um Umgebung vor allem die Nebelkrähen) – nicht sehr häufig zu beobachten. Im Mitteleuropa waren sie zu Beginn des 20. Jahrhunderts durch massive Verfolgung durch den Menschen fast gänzlich verschwunden. Sie galten als Konkurrenz für Jäger und waren bei Tierzüchtern als Gefahr für ihre Jungtiere verhasst. Zudem hielt man sie mit ihren schwarzem Gefieder für Unglücksboten. Ihren negativen Ruf als Galgenvögel erhielten sie, weil sie sie als Alles- und Aasfresser auch in der Nähe von Sterbenden oder Toten aufhalten.

Heutzutage stehen die sehr klugen und sozialen Kolkraben unter besonderem Schutz des Naturschutzgesetzes und sie sind inzwischen wieder fast überall heimisch. Das heißt auch: dort, wo wir uns bemühen, können wir durchaus im Arten- und sicher auch im Klimaschutz etwas bewegen.

Wer mag, kann mal auf die Zahlen bei der Stunde der Wintervögel 2021 (>>KLICK<<) schauen. In Berlin wurden Anfang dieses Jahres immerhin 302 Kolkraben gezählt (-vergleiche: 1870 Rabenkrähen und 9885 Nebelkrähen). Der Nabu schätzte für das Jahr 2015 etwa 30 Brutpaare. In diesem Jahr konnte ich bei „meinem“ Tierarten-Rabenpaar bereits den Nachwuchs im Nest beobachten – vier junge Raben hocken in ihrem Nest hoch oben auf einer Erle.

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Kolkraben beginnen in Mitteleuropa sehr früh im Jahr mit Balz und Brut. Ab Mitte Februar legt das Weibchen meist 3 bis 6 Eier, die es etwa 20 Tage lang bebrütet. Die Jungvögel werden nackt und blind geboren und können nach etwa 27 bis 29 Tagen stehen. Insgesamt verbringen sie etwa 40 bis 42 Tage im Nest, werden dann aber noch um die 55 Tage lang von ihren Eltern versorgt. Rabeneltern kümmern sich übrigens sehr liebevoll um ihren Nachwuchs. Den Begriff „Rabeneltern“ abwertend für angeblich schlechte Eltern zu verwenden ist schlecht jenseits jeder Realität.

Mit meinem neuen WordPress-Tarif kann ich nun auch Videos einbetten. Klappt das Abspielen auf Euren Endgeräten?

Erwachsene Kolkraben sind etwas größer als Mäusebussarde – ca 65 cm lang – und haben eine Flügelspannweite von etwa 1,20 Metern. Ihr schwarzes Gefieder glänzt metallisch. Beide Geschlechter unterscheiden sich kaum voneinander. Die Männchen werden etwas größer als die Weibchen. Im Flug sind sie gut an ihrem keilförmigen Schwanz zu erkennen.

Genug der Rede. Näheres über die faszinierenden Rabenvögel könnt Ihr unter anderem hier nachlesen:

https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/voegel/artenschutz/rabenvoegel/00520.html

https://brandenburg.nabu.de/tiere-und-pflanzen/voegel/vogelkunde/18328.html

https://de.wikipedia.org/wiki/Kolkrabe

https://www.brodowski-fotografie.de/beobachtungen/kolkrabe.html

https://www.brodowski-fotografie.de/beobachtungen/kolkrabe.html#steckbrief

Autor: Ines Udelnow

Portraitzeichnungen, Zeichnungen aus der Natur und Naturfotografie

14 thoughts

  1. Das ist ja toll, daß du die beobachten konntest und 300 Paare für Berlin, wahnsinn! Das hört sich ja gut an. Ich weiß ja, daß es hier welche geben soll, aber gesehen habe ich immer noch keine. Dafür nisten Rabenkrähen jetzt nicht weit vom Haus, 50 m weiter Elstern. Da gabs nachts schon ordentlich Gezeter ;-)
    Ich war ganz überrascht, daß die Kolkraben schon ausgeflogen sind, aber du schreibst ja, daß sie früh nisten. Bin gespannt, ob du sie wiedersiehst. Schön eingefangen, die „Bande“ :-) Ich mag sie auch sehr. LG Almuth

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    1. Dankesehr! Ich glaube, es sind sogar nur 30 Brutpaare, aber Zahlen für dieses Jahr kenne ich noch gar nicht. Jedenfalls bin ich sehr glücklich über meine Beobachtung. Ich habe sie heute tatsächlich wiedergesehen und eben schon ein paar Fotos davon sortiert. Ein Nesthäkchen sitzt immer noch im Nest, die anderen drei hocken einzeln auf Bäumen verteilt. Ein paar Fotos zeige ich noch bei nächster Gelegenheit.
      Nebelkrähen nisten auch bei mir ums Eck. Das Elternest, das hier mal war, ist verschwunden. Vielleicht haben es die Elstern abtansportiert und woanders aufgebaut?
      Liebe Grüße
      Ines

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      1. Ich glaube, ich las kürzlich, daß Elstern mehrere Nester bauen. Hier hatten sie letztes Jahr eins im Ahorn und sind dann doch nicht eingezogen.
        Ach, ein Nesthäkchen, wie süß. Anfangs sehen die auch so putzig aus mit diesem Flaum am Schnabel :-) Ich hoffe weiter, daß sie mir hier noch begegnen. Dir noch viel Spaß! LG Almuth

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  2. Das sind ja wirklich gestochen scharfe Fotos über die Raben.
    Doch zu deinem Video – ich hatte noch nie einen bezahlten Tarif über WP, konnte aber bisher immer Videos einbetten, sowohl fremde als auch eigene.
    Ob ich das jetzt noch kann, seit dem der neue Editor die Vorherrschaft erringen will, weiß ich nicht – ich werde es auch nicht ausprobieren, weil ich momentan nichts per Video zu erzählen habe.
    Sonnige Wochenendgrüße von Clara

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  3. Rückmeldung: Jap, ich kann auf dem Handy dein Handy problemlos abspielen, vermisse aber eine Längenangabe des Videos (im Player oder extern), wenn du die beim nächsten Mal hinzufügen könntest, wäre das super.
    Ich bin immer nicht sicher, ob ich Kolkraben oder Rabenkrähen sehe, auf jeden Fall mag ich deine Fotos sehr! 😁👍
    Abendgrüße 😁🌔🍷🥨👍

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